DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 8/2019
45 8|2019 prägt sind. Raum bieten die beiden Etagen für kreative Workshops, teambildende Maßnahmen, für persönliche Gespräche und individuelle Coa- ching-Maßnahmen. GroßenWert legen die Verant- wortlichen dabei darauf, dass interdisziplinär und hierarchieübergreifend gearbeitet wird. „Alle Mitarbeiter, die etwas bewegen wollen, kön- nen die Räumlichkeiten im ,Freiraum´ buchen“, erläutert Projektleiterin Thöne. Nach ihren Wor- ten werden die erst im Februar 2019 fertigge- stellten Flächen bereits jetzt gut angenommen. „Die Mitarbeiter nehmen es als große Wertschät- zung wahr, diese Räume nutzen zu können“, sagt Thöne. „Außerdem tragen solche Räume dazu bei, frei zu denken – man kommt einfach auf ganz an- dere Ideen als in der üblichen Büroumgebung.“ Insofern ist der „Freiraum“ laut Thöne auch ein Mittel, um junge Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen. Die innovativ gestalteten Räumlichkeiten stehen allerdings nicht für sich alleine, sondern sind eingebettet in ein umfassendes Digitalisierungs- konzept. „Die Weiterentwicklung unseres Unter- nehmens imRahmen der digitalen Transformation ist für uns eine wichtige Aufgabe“, betont Claudia Goldenbeld, Sprecherin der Vivawest-Geschäfts- führung. „Mit dem ,Freiraum´ haben wir abseits des alltäglichen Arbeitsumfeldes einen Platz ge- schaffen, an demunsereMitarbeiter in einer ganz besonderen Atmosphäre mit modernster Technik kreativ an den Zukunftsthemen von Vivawest ar- beiten können.“ Umfassende Digitalisierungsstrategie Auf den Weg gebracht wurde die Digitalisie- rungsstrategie im Jahr 2016. Sie verfolgt drei wesentliche Ziele: erstens die Ausrichtung auf die veränderten Kundenbedürfnisse, zweitens die Digitalisierung der internen Prozesse und drit- tens die Sicherstellung der erfolgreichen digitalen Transformation. Teil dieses dritten Bereichs ist der „Freiraum“. „Dazu gehört, dass wir dieMitarbeiter auf dem Weg der Digitalisierung mitnehmen und sie dazu motivieren, vernetzt, offen und partizi- pativ – also agil – zu handeln“, erläutert Fuchs. Dieser partizipative Ansatz wurde auch bei der Entwicklung des „Freiraums“ deutlich. Um den passenden Namen zu finden, führten die Verant- wortlichen einen Wettbewerb durch, bei dem 60 Vorschläge eingingen. Und für die Gestaltung der Räumlichkeiten formulierten die Mitarbeiter in einemWorkshop Anforderungen, die dann von „FREIRAUM“ – MANAGEMENT SUMMARY Interdisziplinäre und hierarchieübergreifende Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie zur aktiven Nutzung der Chancen, die mit dem Megatrend Digitalisierung einhergehen Hohe Bedeutung der kultur- und personalbezogenen Themen zur Sicherstellung einer erfolgreichen digitalen Transformation Schaffung kreativer Räume in Kombination mit der Schulung von Kreativmetho- den als wesentliche Bausteine zur Erhöhung der für die digitale Transformation erforderlichen Agilität Nutzung der 16. und 17. Etage im Förderturm auf dem VIVAWEST-Campus Konzipierung der Räumlichkeiten zur Nutzung für Design oder Scenario Thinking und für verschiedene Anforderungen wie Workshops, Coaching-Termine, Personalrecruiting, Arbeitskreis- und Netzwerktreffen „Freiraum“ als Ergebnis eines konzernweiten Ideenwettbewerbs zur Namensfindung Unterstützung des erforderlichen Kulturwandels, Befähigung und Begeisterung der Beschäftigten für agiles Arbeiten und Erhöhung der Innovationsfähigkeit im Konzern Quelle der Abbildungen: Vivawest Wohnen GmbH auf „eine erfolgreiche digitale Transformation des Unternehmens“ abzielt. „Hervorgegangen ist die Idee zum ,Freiraum´ aus internen Workshops, die wir im Rahmen der Entwicklung der Digitalisierungsstrategie durch- geführt haben“, berichtet Projektleiterin Sabine Thöne. Entstanden sind zwei Geschosse, die sich deutlich von üblichen Besprechungsetagen unter- scheiden: Es gibt ein Kaminzimmer, eine Projekt- küche, eine Bibliothek, eine Terrasse und sogar ein Heimkino – alles sehr individuell und unkonventi- onell gestaltet. Die räumliche Anordnung orien- tiert sich an einer Wohnung, wie Dr. Rainer Fuchs, Bereichsleiter Strategie bei Vivawest, erläutert: „Dabei führt die Auswahl anMöbeln und Stoffen zu einem besonderen haptischen Erlebnis“, sagt er. „Die Sitzgelegenheiten beispielsweise sind nicht für langes Sitzen geeignet, da die Workshop-Teil- nehmer ja in Bewegung kommen sollen – physisch und im Kopf.“ Agil und kreativ Die Aussage unterstreicht, dass im „Freiraum“ keine langweiligen Meetings stattfinden, son- dern Workshops, die von Kreativitätstechniken wie Design Thinking und Scenario Thinking ge-
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