DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 8/2019

25 8|2019 Die DESWOS wird 50 Drei Jubiläumsprojekte – drei Kontinente Die DESWOS ist die einzige wohnungswirtschaftliche Entwicklungshilfeorganisation in Deutschland. Kern ihrer Projekte ist die Förderung menschwürdigen Wohnens. Das schließt Infrastrukturmaßnahmen, Einkommen schaffende Maßnahmen, Bildung und Ausbildung sowie die administrative und organisatori- sche Begleitung ein. Alle Maßnahmen sind darauf gerichtet, die Selbsthilfekräfte zu mobilisieren und die Verantwortlichkeit der Projektbeteiligten zu fördern. 37.000 Gebäude hat die Deutsche Entwicklungs- hilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswe- sen e.V. (DESWOS) im Zeitraum von 50 Jahren gefördert. Dazu gehören Tausende einfache Häuser mit Toiletten und Waschgelegenheiten, Trinkwasserbrunnen und Bewässerungssysteme, Kindergärten und Schulen, Ausbildungszentren undWerkstätten. Zahlreiche Jugendlichemachten eine Ausbildung zumMaurer, zur Schneiderin oder als Bürofachkraft. Tausende Familien erhielten Kleinkredite für einen kleinen Laden, Handwerks- zeug oder für Ziegen und Hühner. Seit 50 Jahren verwirklicht die DESWOS gemein- sam mit lokalen gemeinnützigen Organisati- Winfried Clever Geschäftsführer DESWOS Köln rere Stadtteile in Dar-es-Salaam anfährt und so Auszubildende erreicht, die nicht imAusbildungs- zentrum leben. Dieses Angebot stößt auf eine sehr große Nachfrage, denn die Chance der Teilnehmer, nach dem5-monatigen Kurs eine feste Anstellung zu bekommen, ist groß. Am nächsten Tag trafen wir uns mit Vertretern des Kigamboni Community Center (KCC) und zwar mit dem Leiter Nassoro Mkwesso und seinen Kol- legen Rashid, Tumaini, Denis und Shaban. Das KCC betreibt in Kigamboni (südlicher Stadtteil von Dar-es-Salaam) u.a. ein Trainingszentrum, in dem Jugendliche und ganze Schulklassen in Ak- robatik, Tanz, Schauspiel, Basteln, Lesen und zur Gesundheitsvorsorge unterrichtet werden (siehe DW 1/2017, S. 40). Der Besuch im KCC war beeindruckend. Die Kin- der und Jugendlichen haben an diesem Tag eine ganze Reihe von Aufführungen präsentiert. Das KCC muss allerdings sein Jugendzentrum in ei- nem anderen Stadtteil errichten. Ein Grundstück ist bereits erworben, die Baugenehmigung steht allerdings noch aus. Hier ist das Geld der DESWOS für den Neubau wirklich gut eingesetzt! Gerhard Müller beim Besuch der Nähklasse im „Georg-Potschka-Ausbildungszentrum“ Am nächsten Tag ging es mit einem Inlandsflug nach Arusha, nahe dem höchsten afrikanischen Bergmassiv, dem Kilimandscharo. Hier, in Arusha haben wir mit der Norddiözese der Evangelisch- Lutherischen Kirche in Tansania ELCT in den letz- ten 15 Jahren fünf Siedlungen für alleinerziehende Frauen und ihre Kinder und zuletzt ein Reihen- hausprojekt für Handwerker, insgesamt rund 180 Häuser, gefördert. Unsere Ansprechpartnerin vor Ort ist Monika Caspari, eine Deutsche aus Bingen, die seit vielen Jahren mit ihrem Mann Thomas, einem Architekten, in Tansania lebt und ar-

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