DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 8/2019
24 8|2019 NEUBAU UND SANIERUNG Malawi: Alice steht zufrieden auf den Stufen ihres Toilettenhauses Quelle aller Fotos: DESWOS Reisebericht des DESWOS-Generalsekretärs Gerhard Müller Ein Muzungu in Afrika Um sich selbst ein eigenes Bild der Projektarbeit der DESWOS vor Ort zu machen, reiste der ehrenamtliche Generalsekretär Gerhard Müller im Januar 2019 nach Afrika und besuchte frühere und aktuelle Hilfsprojekte in Tansania und Uganda. Dies sind seine Eindrücke. Seit mehr als 16 Jahren engagiere ich mich eh- renamtlich im Vorstand der DESWOS, die letzten vier Jahre als Generalsekretär. Ich sehe meine Aufgabe insbesondere darin, die DESWOS in der deutschen Wohnungswirtschaft zu verorten, sie zu repräsentieren und umMitglieder und Spender zu werben. Trotzdem wuchs in mir der Wunsch, auch einmal mit eigenen Augen zu sehen, wo die Mittel unserer Organisation hinfließen und was damit vor Ort erreicht wird. Und so brach ichMitte Januar 2019 zusammenmit Winfried Clever, dem Geschäftsführer der DESWOS, zu meiner ersten Projektreise nach Tansania und Uganda auf. Nach knapp zwölf Stunden Flug mit einem Zwi- schenstopp in Ägypten kamen wir gegen fünf Uhr Ortszeit müde in der tansanischen Hafenstadt Dar-es-Salaam an und wurden dort von Schwes- ter Viji schon erwartet. Sie gehört dem indischen Frauenorden Daughters of Mary Immaculate (DMI) an, der 1984 gegründet wurde und etwa 400Mit- glieder hat. 150 Schwestern leben und arbeiten in Afrika (Tansania, Sambia, Malawi, Äthiopien und Südsudan) und Schwester Viji ist die Oberin dieser Schwestern in Afrika. Mit demOrden verbindet uns eine jahrelange, vertrauensvolle Zusammenarbeit bei verschiedenen Entwicklungshilfeprojekten. Nach Ankunft im Gästehaus des Ordens fuhren wir mittags ins „Georg-Potschka-Ausbildungszen- trum“ (siehe DW 1/2015, S. 18). Der Empfang durch die rund 100 Mädchen, die dort leben, war überwältigend! Sie kommen aus prekären Verhält- nissen, haben teils auf der Straße gelebt undwaren häufig sexuellen Übergriffen ausgesetzt. Im Aus- bildungszentrum können sie ihre traumatischen Erlebnisse verarbeiten und eine Ausbildung zur Näherin, Friseurin oder Köchin machen. Weitere Ausbildungsangebote werden in demmo- bilen Ausbildungszentrum „WINGS“ angeboten, einem umgebauten Bus, der abwechselnd meh-
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