DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 8/2019

NEUBAU UND SANIERUNG 22 8|2019 wickelten sie die Idee der sog. „AuszeitWohnung“ – ein Angebot für Menschen in transitorischen Lebenssituationen, wie sie z.B. eine Trennung darstellt. „Wir haben mit der AuszeitWohnung einen Rück- zugsort geschaffen, an dem man Abstand ge- winnen und in Ruhe darüber nachdenken kann, wie es weitergeht“, erklärt Vermieter Dominik Seeling. Die Wohnung ist also für Menschen in Trennungssituationen gut geeignet. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Familienbande, soziale Beziehungen und Unterstützungsnetze können bestehen bleiben; derjenige, der auszieht, muss sich nicht sofort umeine neueWohnung und neue Möbel kümmern. Denn in der „AuszeitWohnung“ ist erstmal alles vorhanden, was Mann oder Frau benötigt. Die kürzesteMietdauer beträgt 14 Tage, die längste sechs Monate. „So bleibt den Bewoh- nern genügend Zeit, ihr Leben neu zu ordnen“, be- tont Seeling. Die „AuszeitWohnung“ kostet 450 € monatlich inkl. aller Nebenkosten. Hinzu kommen 300 € Kaution und ebenfalls 50 € Endreinigung. Aber auch „prominente“ Nutzer wohnen in einer dieser „AuszeitWohnungen“. So z. B. die Auto- rin Lisa Kaufmann, die als Stadt- bzw. Regions- schreiberin des vom nordrhein-westfälischen Kulturministeriums und den Regionen NRWs ge- tragenen Projekts „stadt.land.text“, vier Monate lang in einer der temporären ABG-Wohnungen lebte. Sie ging von dort aus auf Entdeckungs- tour, erkundete die Kulturregion Südwestfalen und veröffentlichte ihre täglichen Erlebnisse und Empfindungen auf dem Blog „Stadt-Land-Text. de“. Doch im Allgemeinen seien die Zeitmieter „eher keine Prominenten“, schmunzelt ABG- Mitarbeiter Seeling. Zielgruppendenken Praktisch, effektiv, kostensparend – so lauten bei- spielsweise die Bewertungen der Nutzer imGäste- buch einer der möblierten ABG-Wohnungen. Diese Feststellung gilt auch für die Gästewohnungen der ABG. Ab 25 € pro Tag – abhängig von der jeweili- genWohnungsgröße – bieten auch die Gästewoh- nungen eine zeitlich befristete, flexible Nutzung. Sie stellen für die ABG-Mieter eine willkommene Alternative zu kommerziellen Angeboten dar, wenn sich z.B. mal Besuch ankündigt oder meh- rere Freunde und Verwandte unterzubringen sind. „Unsere Gästewohnungen schaffen Erleichterung auf zwei Seiten“, so Vermieter Seeling. Die Mie- ter werden entlastet, da nicht alles mehr in ihrer Wohnung stattfindet. Und die Gäste der Mieter gewinnen ein Stück mehr Freiheit, wenn sie zum Verwandtenbesuch nach Altena kämen. „All das entspricht heutigen Bedürfnissen und der mobilen Welt, in der wir leben“, resümiert auch ABG-Vor- stand JoachimEffertz, der in den nächsten Jahren das Zielgruppendenken in der Vermietung noch wesentlich stärker in neue Angebote überführen möchte. Effertz sieht besonders hohes Potenzial in An- geboten für junge Leute. Denn auch hier kann es durchaus Bedarf geben – sei es weil die Pubertät der Sprösslinge Blüten schlägt und ein temporäres Wohnangebot deeskalierend wirkt oder weil mit Nestflüchter-Angeboten in der Nachbarschaft der Auszug der Kinder sanft gestaltet werden soll. „Wir sind motiviert und offen für neue Ideen“, pflichtet auch Dominik Seeling bei. „Denn außer, dass mal ein Gästebett zu Bruch ging, haben wir in vier Jahren ‚ZeitWohnen‘ bisher nur positive Erfahrungen gemacht.“ Diese helle 3-Zimmer-Wohnung bietet wie alle Zeit-, Auszeit- und Gästewohnungen modernen Komfort und ist gut ausgestattet Weitere Informationen: www.altenaer-baugesellschaft.de Neubau und Sanierung Energie und Technik Rechtssprechung Haufe Gruppe Markt undManagement Stadtbauund Stadtentwicklung Die nahe zum Grünen gelegene kleine 3-Zimmer-Wohnung verfügt über einen sonnigen Balkon und steht dem ZeitWohnen zur Verfügung MARKT UND M AGEMENT

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