DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 8/2019

12 8|2019 Hamburger Pilotprojekte fast fertig 8 € Netto-Kaltmiete garantiert Am Bramfelder Dorfgraben im Hamburger Stadtteil Bramfeld und am Vo- gelkamp im Stadtteil Neugraben-Fischbek werden zukünftig Neubauwoh- nungen für 8 €/m 2 netto kalt angeboten. Die Preisbindung gilt in beiden Projekten für die ersten fünf Jahre. Hintergrund ist ein Pilotvorhaben des Hamburger Senats, das die Schaffung von frei finanzierten, bezahlbaren Wohnungen für Normalverdiener zum Ziel hat. In Bramfeld baut der Wohnungsverein Hamburg von 1902 eG zusammen mit der Karl Danger Grundstücksverwaltung 154 8-€-Wohnungen (siehe DW 4/2018, S. 40). Die neun Gebäude mit zwei Tiefgaragen kosten rund 33 Mio. €. Die Baukosten im Hochbau liegen unter 2.000 €/m 2 . Eine große Rolle spielen die Baunebenkosten: Diese lägen bei gerade einmal 11% – marktnah sei eher das Doppelte. „Aufgabe der Genossenschaft ist es, preiswerten Wohnraum für Mitglieder zur Verfügung zu stellen“, erklärt Vorstand Holger Fehrmann. „Ein Zauberwort heißt Standardisierung. Alle Bäder, alle Küchen, alle Fenster sind identisch. Wir stehen für solide Bauqualität, geben aber kein Geld für architektonische Spielereien aus. Zudem ging es darum, Technik zu reduzieren.“ Cristian Danger, Ge- schäftsführer der Karl Danger Grundstücksverwaltung, ergänzt: „Wichtige Voraussetzungen sind eine gewisse Projektgröße, eine Energieversorgung mit Nah- oder Fernwärme und möglichst wenig gestalterische Vorgaben.“ Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunter­ nehmen e. V., lobte beim Richtfest das Vorhaben: „Unseren Unternehmen geht es als Bestandhalter nicht um den schnellen Euro und nicht um eine Maximalrendite. Das Bramfelder Projekt ist der beste Beweis.“ Breitner wies aber auch darauf hin, dass unter den derzeitigen Umständen in Ham- burg nur in Ausnahmefällen so günstig gebaut werden könne: „Da muss schon alles stimmen: ein Grundstück, bei dem es keine Überraschungen gibt, und eine kurze Dauer der Baugenehmigung.“ Die ersten Mieter sollen zum Jahreswechsel 2019/2020 einziehen können. Im Vogelkamp in Fischbek beginnt der Einzug bereits in diesem Sommer. Hier sind zwei Mehrfamilienhäuser mit 44 rund 105m 2 großen Wohnun- gen neu gebaut worden, in denen die Anfangsnettokaltmiete von 8 €/m 2 garantiert wird (siehe DW 10/2018, S. 35). Bereits in der Konzeptaus- schreibung hatten die IBA Hamburg GmbH als Projektentwickler und die Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen die Vorgaben für das Pilotvorhaben formuliert. Entsprechend haben die Architeken Limbrock-Tubbesing und der Bauherr, die Helvetia Schweizerische Versicherungsgesellschaft, etwas unkonventioneller gedacht: So haben sie beispielsweise die Bautiefe vergrößert und alle technischen Gebäu- debestandteile übereinandergelegt. Der Verzicht auf eine Tiefgarage, die aufgrund des hohen Grundwasserstandes am Vogelkamp in Neugraben- Fischbek ohnehin nicht realisierbar wäre, spart weitere Kosten. Als Aus- gleich für einen fehlenden Aufzug entstehen zudem im Erdgeschoss sechs Wohnungen, die konsequent barrierefrei und rollstuhlgerecht ausgelegt sind. Zum Nutzungskonzept des Projektes gehört auch der Bau einer Kita und kleiner Gewerbeflächen im Erdgeschoss. Quelle: IBA Hamburg GmbH/Martin Kunze NEUBAU UND SANIERUNG Im Vogelkamp in Fischbek werden 44 Wohnungen für eine Anfangsnettokaltmiete von 8 €/m 2 angeboten Weitere Informationen: www.wv1902.de un d www.iba-hamburg.de Neubau und Sanierung Energie und Technik Rechtssprechung Haufe Gruppe Markt undManagement Stadtbauund Stadtentwicklung Quelle: mbpk Architekten und Stadtplaner GmbH Weitere Informationen: www.charlotte1907.de Neubau und Sanierung Energie und Technik Rechtssprechung Haufe Gruppe Markt undManagement Stadtbauund Stadtentwicklung Autofreies Wohnensemble in Berlin Charlotte baut 159 Genossenschaftswohnungen Bis zum Frühjahr 2021 baut die Charlottenburger Baugenossenschaft eG in Nachbarschaft des Spektepark in Berlin-Spandau insgesamt 159 Wohnungen. Alle Wohnungen mit einer Größe zwischen 40 und 92m 2 haben ein bis vier Zimmer und sind barrierefrei. Die Häuser, die von der Mbpk Architekten und Stadtplaner GmbH geplant wurden, werden nach dem KfW-55-Standard gebaut und die Wohnungen z. T. mit Solarstrom von den Dächern versorgt. Zusätzlich zu den 17.000 m 2 Wohnfläche in den 5- und 8-geschossigen Häusern entstehen eine Kita für 65 Kinder und eine Tiefgarage mit 85 Stellplätzen, die auch Lademöglichkeiten für Elektroautos bereithält. Darüber hinaus sind 189 Fahrradstellplätze, ein Gemeinschaftsraum und ein Waschcafé vorgesehen. Das Wohnensemble wird bis auf den Zu- und Abfahrtsverkehr autofrei sein. In Berlin-Spandau entstehen 159 barrierefreie Wohnungen bis Ende 2021

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==