DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 9/2019
55 9|2019 Ein effektives Betriebskostenmanagement setzt genaue Kenntnisse der die Betriebskosten be- stimmenden Strukturdaten und der Einzelbe- triebskosten nach Art und Höhe voraus. Durch die sachgerechte Aufbereitung der Daten wird die Bildung von Kennwerten als Grundlage für Steuerungsentscheidungen ermöglicht. Betriebskosten-Benchmarking kann dabei nicht nur als internes Instrument im Wohnungsunter- nehmen angewandt werden, besondere Wirkung entfaltet es vor allem imRahmen unternehmens- übergreifender lokaler, regionaler oder auch über- regionaler Vergleiche. Voraussetzung ist eine Vergleichbarkeit der jeweiligen Betriebskostenpo- sitionen bzw. der die Kosten verursachenden Leis- tungen. Hierzu entwickelt eine Arbeitsgruppe der Arbeitsgemeinschaft Großer Wohnungsunterneh- men (AGW) derzeit verschiedene Lösungsansätze. Kooperationsvereinbarungen Um künftig das Thema bei Wohnungsunterneh- men noch stärker zu befördern, wurde durch den GdW eine Kooperationsvereinbarung mit der IRN Immobilienservices Rhein-Neckar GmbH geschlossen. Der GdW wird künftig die Plattform www.immobench.de de r IRN als Datenpool den Mitgliedsunternehmen aufgrund dieses Koopera- tionsvertrages anbieten und empfehlen. Die durch eine Rahmenvereinbarung gedeckelten Entgelte sind in der Tabelle (unten) dargestellt. Umeine optimale Datenübertragung von denWoh- nungsunternehmen zur Immobench-Plattformzu gewährleisten, wurde eine weitere Kooperation mit der ComplIT solution GmbH abgeschlossen. ComplIT bietet im Rahmen der Kooperation eine IT-gestützte Lösung an, die es Wohnungsunter- nehmen ermöglicht, die Datenübertragung aus dem ERP-System automatisiert auf die Plattform Immobench zu übertragen. Die Schnittstelle zu den ERP-Systemen wird auf Basis der ComlIT- Software „Reporting plus“ erstellt. Im Rahmen des Kooperationsvertrages werden folgende Lizenzpreise für die in GdW-Strukturen organisierten Unternehmen, abhängig von der Anzahl verwalteter Wohnungen angeboten: • 500 € für eine Einplatzlizenz inkl. Schnittstelle bis zu 4.999 Wohnungen • 980 € für eine Einplatzlizenz inkl. Schnittstelle ab 5.000 Wohnungen Daneben fällt eine jährliche Pflegegebühr in Höhe von 20% vom Lizenzbetrag (max. 100 € bzw. 198 €) an. Fazit Obwohl Betriebskosten nur sog. Durchlaufkosten sind, gehört ein Betriebskosten-Benchmarking zu den „Must Haves“ der Managementaufgaben im Wohnungsunternehmen. Neben der Optimie- rung einzelner Betriebskosten-Einzelpositionen trägt ein Betriebskosten-Benchmarking zu mehr Transparenz und Sichtbarmachung von Potenzi- alen zur Kostensenkung bei. Weniger Stress bei der Betriebskostenabrechnung führt auch zu einer höheren Mieterzufriedenheit. Auch relevante In- formationen für die Nachhaltigkeitsberichterstat- tung, wie z. B. CO 2 -Verbräuche, können erhoben werden. Voraussetzung für ein Betriebskosten- Benchmarking sind neben der Standardisierung („Geislinger Konvention“) auch ein digitaler Pro- zess und eine digitale Auswertungsmöglichkeit. Dies ist durch die neu abgeschlossenen Rahmen- verträge mit den Dienstleistern IRN und ComplIT gewährleistet. Weitere Informationen: gdw.de , pruefungsverbaende.de und immobench.de Neubau und Sanierung Energie und Technik Rechtssprechung Haufe Gruppe Markt undManagement Stadtbauund Stadtentwicklung 1 vgl. auch Herlitz/Viehrig in „Die Betriebskosten in der Wohnungswirtschaft“, 6. Auflage 2016, Haufe Verlag NETTO-ENTGELTE AUF BASIS DER RAHMENVEREINBARUNG Modul 1 Zugriff zu den Immobench-Auswertungen im Bereich Kostenanalysen Gesamt- bestand (Schnellanalyse, Ranking, Portfolioanalyse) zum internen und externen Betriebskosten-Benchmarking Gesamtkosten (p.a.): 500 bis max. 1.000 € Modul 2 Zugriff zu den Immobench-Auswertungen im Bereich Kostenanalysen Objekt (Abweichungen, Bandbreite, Kostenentwicklung grafisch, Kostenentwicklung tabellarisch) 0,29 bis 0,45 €/Einheit Quelle: GdW Quelle: GdW Quelle: IRN BEISPIEL: BETRIEBSKOSTEN-BENCHMARK UND CO 2 -REDUKTIONSSTRATEGIE Analyse Immobench.de Heizenergie- verbräuche Kosten der Abfallentsorgung Betriebskosten TGA (z.B. Aufzüge) Allgemeinstrom- verbräuche Maßnahmen im Betrieb zur CO 2 -Reduktion Nachweis CO 2 -Reduktion Nachhaltig- keitsberichte
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