DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 9/2019

45 9|2019 Schließanlage ist nicht mehr notwendig. „Mieter kommen schneller zu einem neuen ‚Schlüssel‘, weil der neue Transponder in Minuten kodiert ist. Auch die Datensicherung erfüllt die hohen Datenschutzansprüche, Nutzungsprofile der Bewohner sind tabu und werden nicht erfasst“, sagt Ebrecht. Türen mit Smartphone oder Transponder öffnen Das Pilotprojekt hat auch die Mieter überzeugt: „UnsereMitglieder nutzen den digitalen Schlüssel gern, der Komfort wird geschätzt“, so Ebrecht. Den Mietern wurde die Umstellung des Schlüs- selsystems per Brief angekündigt, bei der Über- gabe wurde jedem Bewohner die Funktion genau erklärt. Die Sorge, dass insbesondere ältere Be- wohner der Siedlungmit Vorbehalten auf das neue System reagieren und mechanischen Schlüsseln weiterhin den Vorrang geben, bestätigte sich nicht. Die Barrierefreiheit des neuen Systems mit Türen, die sich ohne Kraftaufwand quasi von allein öffnen, die größere Sicherheit und zugleich die hohe Effizienz in der Organisation habe alle überzeugt, so Ebrecht. Vor allem bei Handwerkereinsätzen wird viel Zeit gespart. „Bisher musste der Handwerker den Schlüssel persönlich in der Sparbau-Zentrale abholen und dort wieder abgeben. Auch Gästen und Wohnungsinteressenten können nun zeitlich begrenzte Zutrittsrechte eingeräumt werden“, nennt Ebrecht weitere Vorzüge. tung, die Neuausstattung eines 10-Familien-Hau- ses kostet nicht mehr als zehn Minuten.“ System wird auf den ganzen Bestand ausgeweitet Franz-Bernd Große-Wilde, Vorstandsvorsitzender der Spar- und Bauverein, sieht in in dem neuen System die Antwort auf eine der zentralen Fra- gen im Zeitraum der seit 2017 vorangetriebenen Digitalisierungsinitiative. „Immer wieder stell- ten wir uns die Frage, wie denn die Bewohner unmittelbar von der Digitalisierung profitieren können. Es ist ja ein Unterschied, ob Sie einem Genossenschaftsmitglied erklären, dass das durch optimierte Abläufe in der täglichen Genossen- schaftsarbeit erfolgt, oder ob eben ein Bewohner mit einemTransponder in der Hand den Nutzen im Alltag ganz direkt erlebt.“ Deshalb ist einweiterer Rollout mit demUnternehmen aus Berlin geplant. „Sobaldwir mehr Erfahrungswerte aus demersten Einsatz in der Fläche haben, wenden wir uns auch dem Einsatz in größeren Wohnanlagen zu – dort gibt es wiederum eigene Anforderungssituatio- nen, die wir heute nur theoretisch durchspielen können.“ Aktuell wird an der technischen Integration des Systems von Kiwi in das ERP-System von Aareon gearbeitet. „Davon erwartenwir weitere Effizienz- vorteile und Erleichterungen für die Mitarbeiter. Im Zielbild werden wir gar nicht mehr im Kiwi- Portal arbeiten, sondern die Verknüpfungmit Kiwi in unserem ERP-System realisieren. Die Technik des Unternehmens nimmt uns die Arbeit imHinter- grund ab, es entstehen keine redundanten Daten- sätze und wir können uns auf unser Kerngeschäft konzentrieren“, so Große-Wilde. Eingangssituation in Dortmund-Hostedde: Neue Türen, Briefkästen, Portale und Klingel- anlagen waren Teil der Modernisierungen Weitere Informationen: www.sparbau-dortmund.de Neubau und Sanierung Energie und Technik Rechtssprechung Haufe Gruppe Markt undManagement Stadtbauund Stadtentwicklung Die Steuerung des Türsystems kann per App oder ... ... mit einem 2-€-Stück großen Transponder erfolgen, der an den Türdrücker gehalten wird „Damit wird die Arbeit unseres Technischen Services vor Ort und unsere Schlüsselverwaltung deutlich erleichtert. Schlüsselschränke, Schließpläne und das zeitaufwendige Nachmachen von Schlüsseln entfällt.“ Florian Ebrecht Der Erfolg des Testprojekts führt dazu, dass das Systemauf weitere 143Wohnhäuser ausgeweitet wird, das sind etwa 10 % des Bestands der Ge- nossenschaft. Die fünf in der Schlüsselverwaltung tätigenMitarbeiter der Sparbau haben imVorfeld der Implementierung eine spezielle Schulung ab- solviert. Für Milena Schmatolla vom Facility Ma- nagement ist die Arbeit mit dem Portal bereits selbstverständlich: „Das System funktioniert viel einfacher als die herkömmliche Schlüsselverwal- Quelle: Kiwi Quelle: Kiwi

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