DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 9/2019
35 9|2019 2016 investierte die KoWo etwa 10Mio. €; die 50 Wohnungen in einem gegenüberliegenden Block wurden mehr als zehn Jahre vorher erneuert. Neue Zielgruppen In größeren Städten kommt Unternehmen bei der Vermietung von Objekten, die nicht mehr den Ansprüchen an Größe und Zuschnitt von Wohnun- gen genügen, der Druck auf den Wohnungsmarkt entgegen, wie es der Stadtplaner Siegfried Berg von der Vonovia SE beschreibt. Er leitet die Be- reiche Städtebau und Grundstücksmanagement des Konzerns, der beispielsweise in Frankfurt am Main Siedlungen imBestand hat, bei denen der da- malige Stadtbaurat Ernst May mit Walter Gropius zusammenarbeitete. Darüber hinaus hält Vonovia ein 1920er-Jahre-Ensemble im Dresdner Vorort Laubegast im Portfolio. „Damals waren die Woh- nungen für bis zu fünf Menschen konzipiert, heute ziehen Singles oder Paare ein“, sagt Berg über die verändertenZielgruppen.Wegen der allgemein ho- henWohnungsnachfrage sei bei ihnen eher Aus- als Umbau ein Thema – man überlege beispielsweise regelmäßig gemeinsammit den Behörden vor Ort, ob und wo ein Dachausbau erfolgen oder das Dach erhöhtwerden könne. „Letztlich sind dieDenkmal- schützer ja auch an Lebendigkeit in den Vierteln interessiert“, sagt Berg. „Siewissen, dassman über Siedlungen keine Käseglocke setzen darf.“ Auch Glück-auf-Vorstand Klinger bekräftigt das grund- sätzliche Wohlwollen bei solchen Verhandlungen: „An Leerstand hat keiner Interesse.“ Schwieriger werden solche Diskussionsprozesse, wenn es um die Umgestaltung von Außenbe- reichen und Fassaden geht. In Erfurt gelang es beispielsweise der KoWo, an einem Teil des Be- stands Balkone anzubringen. In Bad Dürrenberg, wo am Gesamtensemble einer Gartenstadt u. a. die Architekten Gropius und Alexander Klein Quelle: Volkswohnung Quelle: Hardtwaldsiedlung Karlsruhe eG, Foto: Architekturbüro „matzka-architekt“ Durch die Hardtwaldsiedlung Karlsruhe eG denkmalgerecht erneuerter Bestand in der Karlsruher Dammerstocksiedlung. Architekt des Baus in der Danzigerstraße war Otto Haesler Dammerstock- Siedlung in Karlsruhe: Die zweite Fassade dient als Pufferzone mit unterschiedlichen Nutzungsmöglich- keiten
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==