DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 9/2019

NEUBAU UND SANIERUNG 34 9|2019 Umgang mit dem Bauhaus-Erbe Zwischen Schutz und Weiterentwicklung Bauten aus der Zeit der Moderne – mit der Bauhaus-Richtung als prominentem Beispiel – gereichen Wohnungsunternehmen zur Ehre. Doch der Umgang mit dem Kulturerbe birgt auch Herausforderungen, die ein stetes Abgleichen zwischen Denkmalpflege und Anpassung bedeuten. Die Grundrisse von damals entsprechen häu- fig nicht mehr in jeder Hinsicht dem Zeitgeist: Zwar begrüßten Interessenten häufig, dass alle Zimmer vom Flur abgehen, beschreibt etwa der Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft WBG „Glück Auf” Gera eG, Uwe Klinger, die Problem- lage. „Aber im Sanitärbereich haben wir Heraus- forderungen, da sind die Bäder klein und schmal zugunsten einer Speisekammer.“ Insofern lotet die Genossenschaft stets aufs Neue mit den Denkmalschützern aus, welche Veränderungen im Innern möglich sind. In Erfurt, wo die Kommunale Wohnungsgesell- schaft mbH Erfurt (KoWo) Häuser mit 193 Woh- nungen im Bauhaus-Stil verwaltet, gelang es in einigen Fällen, die Bäder zu vergrößern – indemdie Flächen der angrenzenden Speisekammern hin- zugenommen wurden. Dafür braucht es freilich finanzielle Mittel: „Wir haben neue Versorgungs- leitungen für Kalt- und Warmwasser verlegt, Ab- wasser, Telefon und Antennen“, sagt KoWo-Spre- cherin Cornelia Schönherr. ImZuge der Sanierung sei ein Karree mit 143 Wohnungen zudem an das Fernwärmenetz der Stadtwerke Erfurt ange- schlossen und die Fassaden angestrichenworden. In diese Großsanierung in den Jahren 2015 und Kristina Pezzei freie Journalistin Berlin In der Karlsruher Dammerstock-Siedlung plant die kommunale Volkswohnung GmbH die Erneuerung ihrer Bestände. Mit einer um 1,50 m vorgezogenen zweiten Fassade sollen auch energetische Ziele erfüllt werden Quelle: Volkswohnung

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