DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 9/2019

NEUBAU UND SANIERUNG 30 9|2019 Potenzialstudie 1,3 Mio. Wohnungen auf Nichtwohngebäuden – ein realistisches Ziel? Geht es nach einer Studie der Technischen Universität Darmstadt und des Pestel-Instituts, so ließe sich das deutsche Wohnungsproblem praktisch ohne Ausweisung neuer Baugebiete lösen. Rund 1,3 Mio. Wohnungen könnten demnach auf Dächern von Parkhäusern, auf bisher nur 1-stöckig bebauten Supermarktgrundstücken und in leerstehenden Bürogebäuden errichtet werden. Doch ob diese Rechnung aufgeht, ist fraglich. Sie sind ein häufiges Bild in deutschen Städten: die 1-geschossigen Supermärkte und Discounter, die sich oft sogar in zentralen Lagen finden. Ein Beispiel dafür ist die Lidl-Filiale in der Mainzer Landstraße im Stadtteil Gallus in Frankfurt am Main. Dort aber, so hat es der Einzelhandelskon- zern bereits 2018 angekündigt, soll das innerstäd- tische Areal künftig besser ausgenutzt werden: Auf dem 7.700m 2 großen Grundstück will Lidl neben einer neuen Filiale auch 110 Wohnungen in zwei Gebäuden errichten. In solchen Maßnahmen der baulichen Nachver- dichtung liegt großes Potenzial. Davon sind je- denfalls Fachleute der Technischen Universität (TU) Darmstadt und des in Hannover ansässigen Pestel-Instituts überzeugt. Im Auftrag mehrerer Verbände der Bau- und Immobilienwirtschaft (darunter der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.) haben die Forscher das Potenzial unter die Lupe genommen, das Nichtwohngebäude für denWoh- nungsbau bieten. Ergebnis der im Frühjahr 2019 veröffentlichten „Deutschland-Studie 2019“: Auf In Berlin-Lichtenberg will Aldi Nord zeigen, wie eine gemischt genutzte Immobilie mit Discounter und Wohnungen aussehen kann. Noch haben die Bauarbeiten aber nicht begonnen THEMA DES MONATS Christian Hunziker freier Immobilienjournalist Berlin Quelle: Aldi Immobilienverwaltung GmbH & Co. KG

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