DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 9/2019
der Förster. So entstand in Schweinfurt entge- gen dem damaligen Trend, der z. B. in Dresden zum Verkauf von 48.000 städtischen Wohnun- gen führte, ein leistungsfähiges Unternehmen, das einen preisgünstigen Wohnungsbestand für die Gegenwart und Zukunft sichert. Heute beschäftigen die SWG und ihre 100%ige Toch- ter Stadt- und Wohnbau Service GmbH (SWSG) neben Immobilienfachleuten auch Hausmeister, Eismeister, Parkhauswärter, Handwerker, Ar- chitekten, Planer, Bauzeichner, Ingenieure und Juristen. Immobiliendienstleistungen für 380.000 m 2 Fläche Der Grundstein zur SWSG und somit für immo- biliennahe Dienstleitungen war bereits mit dem Regiebetrieb der Vorgängergesellschaft GWS ge- legt worden. Nach der Fusionwurde dieser Bereich erweitert. Im Rahmen eines 2008 mit der Stadt geschlossenen Facility-Management-Vertrags wird heute eine Gesamtfläche von ca. 380.000m 2 bewirtschaftet – zum Vergleich: die Gesamtflä- che der SWG-eigenen Immobilien beträgt ca. 300.000 m 2 . Darüber hinaus verwaltet die SWG/ SWSG sämtliche Liegenschaften der Stadt und der Stadtwerke Schweinfurt, z. B. Schulen, Stadien, Museen, das Theater und Parkhäuser; kurzum: alle städtischen Einrichtungen vomKrematoriumüber die Eisporthalle bis zum Büro des Oberbürger- meisters. Als „nicht immer unkompliziert“ beschreibt Förs- ter, der ebenfalls Geschäftsführer der SWSG ist, die Herausforderungen, die eine Öffnung der Un- ternehmensaufgaben über die reinen Wohnim- mobilien hinaus mit sich bringt. So musste z.B. ein Bewachungsgewerbe angemeldet werden, um die Parkhausautomaten leeren zu können. Da die Automaten der Stadt Schweinfurt gehören, transportieren die zuständigen Parkraumbewirt- schafter fremdes Geld; so wird eine entsprechen- de Gewerbeerlaubnis notwendig. „Mammutprojekt“ zur Stärkung der Infrastruktur Auch im Bereich des Gewerbe- und Wohnungs- baus erschloss sich die SWG als Bauträger neue Geschäftsfelder und bewies ihr Immobilien-Know- how. Das zeigt sich z. B. am sog. Gesundheitspark, dem bislang anspruchsvollsten Bauprojekt der SWG. Ziel des Projekts war es, ein leistungsfähiges Gesundheitszentrum für die Region Main-Rhön zu schaffen. Im Fokus stand dabei insbesondere die Stärkung des Leopoldina Krankenhauses der Stadt Schweinfurt, das sich in unmittelbarer Nähe zumGesundheitspark befindet. Es ist das Schwer- punktkrankenhaus der RegionMain-Rhönmit rund 700 Betten und ca. 2.200 Beschäftigten. Im Gesundheitspark die Vor- und Nachsorge für Aufenthalte im Leopoldina Krankenhaus ortsnah durchführen und durch die Ansiedlung von Arzt- praxen, Tageskliniken und Ausbildungseinrichtun- gen Synergieeffekte heben zu können, war ein Quelle: SWG, Foto: Friedemann Steinhausen, Architekturphotographie Als neues Zentrum für gesundheitsnahe und medizinische Einrichtungen bündelt der Gesund- heitspark Schweinfurt verschiedene Fachkompetenzen des Gesundheitswesens unter einem Dach. In den oberen Etagen entstanden außergewöhnliche Penthouse-Wohnungen
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==