DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 9/2019

23 9|2019 mit den Folgen des Strukturwandels zu kämpfen haben. Zur Aufwertung und Neupositionierung der Gebiete als attraktive Wohnstandorte wur- den unterschiedliche Maßnahmen umgesetzt: die Allbau investierte von 2012 bis 2014 rund 16 Mio. € und ersetzte ca. 180 nachfrageschwa- che und technisch verbrauchte Wohnungen rund umdie Rüselstraße in Altendorf durch den Neubau von 61 Wohnungen. „Unsere Aktivitäten wären nur halb so viel wert gewesen, wenn es nicht die öffentlichen Investitionen der Stadt Essen – z.B. in Bodenordnung, Abtrag des Bahndammes, Anlage des Niederfeldsees, Anlegen von Promenade und Plätzen sowie von privaten und öffentlichen Frei- flächen – und die Förderzusage des Landes NRW über Landesmittel der NRW.BANK in Höhe von rund 7,2Mio. € für denWohnungsneubau gegeben hätte“, so Allbau-Geschäftsführer DirkMiklikows- ki. Auch der Bau einer attraktiven Radtrasse durch den Regionalverband Ruhr, des Radschnellwegs RS 1, der durch Altendorf und Bochold in die In- nenstadt bzw. nach Mülheim an der Ruhr führt, war ein wichtiger Eckpfeiler des Kooperations- projektes. Nur durch diesen Gleichschritt und das umfassende Engagement aller Projektbeteiligten entstand ein neues Quartier, durch das die Stadt- teile Altendorf und Bochold als Wohnstandorte neu positioniert werden konnten. Die Entwicklung des neuen sog. Uferviertels am Niederfeldsee und der Stadtteile Altendorf und Bochold ist ein Beleg für die gelungene Koope- ration zwischen Immobilienwirtschaft, sozialen Trägern und öffentlicher Hand. So gibt es für die älteren und pflegedürftigen Mieter der 61 neu- Mietwohnungen der Allbau GmbH amNiederfeld- see gefeiert. Eine neue Bleibe mit preisgünstigen Gästezimmern Ein gewünschter Imagewandel, den auch die All- bau GmbH in Altendorf vorantreibt, kann nur re- alisiert werden, wenn immer wieder neue attrak- tive Projekte in die Öffentlichkeit kommuniziert werden. Deshalb ist sie auch immer wieder auf der Suche nach neuen, frischen Ideen. Bereits 2017 fasste das Wohnungsunternehmen daher den Entschluss, im Rahmen der Stadtent- wicklungsmaßnahmen ein Hostel zu bauen. Zu- sammen mit der Einrichtung „Neue Arbeit“ der Diakonie Essen machte man sich Gedanken zur Umsetzung. Nach 4-monatiger Planung stand fest: Nur wenige Schritte vom Niederfeldsee und dem Radschnellweg RS 1 entfernt, sollte in Al- tendorf eine preisgünstige Unterkunft für Gäste entstehen, die von der „Neue Arbeit“ der Diakonie Essen betrieben wird. „Wer unterwegs auf einer Fahrradtour durch das Ruhrgebiet ist und/oder ein Ferienzimmer für ein paar Tage sucht, wird das Hostel am Niederfeldsee zu schätzen wissen. Selbst die Messe Essen ist von unserem Hostel aus über die nahegelegene Fahrradtrasse schnell und komfortabel per Rad zu erreichen“, erläutert Miklikowski. Das „Hostel amNiederfeldsee“ in der Niederfeld- straße 53 hat seit Anfang 2019 acht Einzel- und Doppelzimmer mit insgesamt zwölf Betten, die sich auf drei Etagen verteilen, wobei jedes Stock- werk über WLAN-Zugang, eine eigene Küche und ein Bad mit Dusche und Badewanne verfügt. Die besondere Note: Jedes Gästezimmer wird the- Links: Jedes Stockwerk des Hostels verfügt über eine eigene Küche Rechts: Vier Einzelzimmer bieten Raum für Erholung Die beiden Geschäftsführer Dirk Miklikowski (Allbau GmbH; M.) und Michael Stelzner („Neue Arbeit“ der Diakonie Essen; r.) mit Projektleiterin Katrin Wiegel gebauten Wohnungen im Uferviertel eine Senio- rentagespflegeeinrichtung und eine Pflegedienst- Niederlassung der Familien- und Krankenpflege (FuK) und somit professionelle Versorgungssi- cherheit. In 2017 öffnete imUferviertel dann die „Radmosphäre“ direkt an der Radtrasse, ein Café mit Bistro-typischen Speisen, warmen und kalten Getränken, Obst, Eiscreme und Kuchen. Das An- gebot kommt an: Auch viele Radbegeisterte aus den Nachbarstädten finden über die Radtrasse den Weg zur „Radmosphäre“. Eine Fortsetzung der Zusammenarbeit folgt, denn imJuli 2019wurde der Spatenstich für 42weitere

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