DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 9/2019

10 9|2019 Wohnungswirtschaft sieht Wohnungsbau in Gefahr Die Wohnungswirtschaft, die mit Grundstücks- mangel, Baukostensteigerungen und Vorschriften aller Art zu kämpfen hat, ist erwartungsgemäß nicht begeistert und befürchtet eine Behinderung des dringend benötigten Neubaus. „Für uns ist das kein Kompromiss, sondernWahlkampfkalkül, und scheint einseitig zu Lasten des Wohnungsbaus und der Stadtentwicklung zu gehen“, sagt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. (VNW), der in Ham- burg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vor- pommern 359 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften vertritt. „Umwelt und Klimaschutz stehen hoch im Kurs, die Umweltseite hatte die bessere Verhandlungs- position. Aber wenn nun der dringend benötigte Neubau behindert wird, führt das am Ende zu hö- heren Bau- und damit Mietkosten“, so Breitner. Auf der Strecke könnten Menschen bleiben, die bezahlbaren Wohnraum suchen, und nicht dieje- nigen, die schon welchen haben und keine Verän- derung in der Nachbarschaft wünschen. „Ichweiß nicht, wie Hamburgwachsenwill, wenn wir nicht in die angrenzenden Peripherien gehen, nur mit Verdichtung ist das nicht zu schaffen“, ergänzt Breitner. Zudem habe man mit Verdich- tung nicht die besten Erfahrungen, einerseits weil damit die Wohnqualität sinkt, wenn Licht, Luft und Grün fehlten, andererseits wegen der massi- ven – und oftmals erfolgreichen – Bürgerprotes- te. Darunter leide besonders der Bau bezahlbarer Wohnungen. „Der Preis ist hoch, jetzt wird es drauf ankom- men, wie die Realität aussieht“, sagt Siegmund NABU-Chef Alexander Porschke Unterschriftenliste der Initiative MASSNAHMEN ZUR ERHALTUNG DER GRÜNFLÄCHEN Mithilfe von Satelliten wird die Flächenversiegelung erfasst. Jährliche Statusberichte zeigen Politik und Verwaltung, ob sie noch auf dem richtigen Weg sind, und ermöglichen es, nachzusteuern. Alle fünf Jahre wird es zukünftig eine Biotopkartie- rung geben, die den Wert von Hamburgs Grünflächen ermittelt. Sie zeigt, ob die gemeinsamen Ziele erreicht wurden und Hamburgs Grün wirklich erhalten bleibt. Überprüfung der versiegelten Flächen Biotopkartierung STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG Quelle: Thomas Dröse Quelle: NABU

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