Controller Magazin Special 6/2021

Controller Magazin _ Special 41 INTELLIGENT ENTERPRISE Die Fähigkeiten eines intelligenten Unternehmens Unternehmen befinden sich zurzeit an einer entscheidendenWeggabelung: Exponentielles Wachstum von Rechenpower, sich schnell entwickelnde Rechen-Funktionalitäten, sinkende Informationsverarbeitungskosten und noch nie dagewesene Möglichkeiten der Datensammlung und Datenverarbeitung führen zumWettbewerbsdruck, ausgeklügelte Analyseverfahren und andere intelligente Technologien in Organisationen zu implementieren. Da SAP mit der „Intelligent Enterprise“- Strategie das Ziel hat, selbst zu einem intelligenten Unternehmen zu wer- den und auch Kunden beim gleichen Unterfangen zu un- terstützen, wurde im Rahmen einer Bachelorthesis unter- sucht, welche organisationalen Fähigkeiten intelligente Unternehmen haben und ob diese mit einer verbesserten Unternehmensleistung (z. B. finanziellem Erfolg oder an- deren Wettbewerbsvorteilen) korrelieren. Im Folgenden soll hierzu ein intelligentes Unternehmen charakterisiert werden, bevor darauf aufbauend die analytischen Fähig- keiten intelligenter Unternehmen beleuchtet werden und erläutert wird, wie diese mit der allgemeinen Unterneh- mensleistung in Verbindung stehen. Das intelligente Unternehmen Der Begriff „Intelligent Enterprise“ hat seine Ursprünge im Wissensmanagement und stand initial für einen Ma- nagementansatz, bei dem intellektuelle Ressourcen und proaktives Wissensmanagement den Unternehmenser- folg determinieren 1 . Vor allem durch technologische Ent- wicklungen wie Künstliche Intelligenz, hat sich die origi- nale Bedeutung gewandelt und bezieht sich nun auf die Benutzung und Anwendung von Künstlicher Intelligenz und anderen intelligenten Technologien innerhalb des ganzen Unternehmens. Der Grundstein eines intelligenten Unternehmens ba- siert auf der Sammlung, Verarbeitung und dem gewinn- bringenden Einsatz von Daten über Wettbewerber, Kun- den, Zulieferer, Partner und Mitarbeiter über alle orga- nisatorischen Geschäftsbereiche hinweg – unter Einhal- tung der Datenschutz- und Privatsphäre-Richtlinien. Da- rüber hinaus müssen diese Daten über alle Unterneh- menssysteme hinweg ganzheitlich standardisiert und miteinander horizontal und vertikal integriert sein. Eine einheitliche, integrierte und standardisierte Architektur der Informationstechnologie ist notwendig, um Daten­ silos zu vermeiden bzw. Datenkonsistenz, Datenkompa- tibilität und damit Datenqualität sicherzustellen. In einem integrierten System von Unternehmenslösun- gen spielt Automatisierung bei intelligenten Unterneh- men eine wichtige Rolle, um operative Effizienz sicher­ zustellen. Beispielsweise in dem Fall, dass ein Kunde eine Bestellung aufgibt, triggern automatisierte Prozesse die nötigen Mechanismen, um alle Systeme wie „Enterprise Resource Planning“ (z. B. Rechnungsstellung), „Customer Relationship Management“ (z. B. Möglichkeiten des „cross-­ selling“ oder „up-selling“) und „Supply Chain Manage- ment“ (z. B. Produktionsänderungen) zu aktualisieren 2 und damit nicht nur manuelle Arbeiten zu rationalisie- ren, sondern auch, um effektiv und schnell zu agieren 3 . Einer Umfrage zufolge können durch Automatisierung Effizienzsteigerungen von 84% generiert werden und die Prozessqualität um 74% gesteigert werden. Daneben kann die Kundenzufriedenheit um 66% erhöht werden, indem Schnelligkeit und Zuverlässigkeit im operativen Tagesgeschäft sichergestellt werden 4 . Controller, Global Controlling Cloud Center of Excellence, SAP SE; Ex-Bachelorand im SAP Transformation Office; jonas.gehring@sap.com Jonas Gehring

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