Controller Magazin Special 6/2021
Controller Magazin _ Special 33 nen der Unternehmensführung ein klares Bild über die Auswirkungen bestimmter Handlungsoptionen. Die größte Wirkung erzielen Simulationsmodelle, wenn sie integraler Bestandteil der Steuerungsprozesse und des Risikomanagements in Unternehmen werden. Integrierte Business-Planung: Ausweitung von Planung und Analyse auf andere Bereiche Unternehmen müssen Business-as-usual-Ansätze neu überdenken, um auch in Zukunf t wettbewerbsfähig zu bleiben und die Zeit für die Entscheidungsfindung zu verkürzen. Dies gilt über die gesamte Wertschöpfungs- kette und alle Unternehmensbereiche hinweg. Daher wird Integrierte Business-Planung (IBP), d.h. die Ausdeh- nung von Planung und Analyse vom Finanzbereich auf operative Bereiche und deren enge Verzahnung ent- scheidend sein für eine erfolgreiche Zukunf t. Unterstützt wird dies zusätzlich durch die Integration von Business Intelligence (BI) mit Planung und Predictive Analytics. Die Integration der verschiedenen Funktionen innerhalb der Planung und die Integration der Analyse in die Pla- nung ist für Unternehmen eine Herausforderung, bietet aber einen großen Mehrwert. Integration muss auf ver- schiedenen Ebenen gewissenhaf t durchgeführt werden. Zu berücksichtigen sind besonders: <right> Integration der strategischen Planung mit Jahres planung und Budgetierung <right> Integration der Jahresplanung mit kontinuierlichen Aktualisierungen und Forecasts <right> Integration der Finanzplanung mit der operativen Planung <right> Integration von Planung und Forecasting mit Corporate Performance Management-Prozessen In Unternehmen, die jeden dieser vier Aspekte berücksich- tigen, trägt IBP zu qualitativ hochwertigen Planungsergeb- nissen, hoher Flexibilität und Agilität sowie fundierten Entscheidungen zur Unternehmenssteuerung bei. Unter- nehmen können Veränderungen und Signale des Marktes schneller und umfassender erkennen, ihre Auswirkungen besser abschätzen und zielgerichteter handeln. Das ver- bessert die gesamte Unternehmensperformance. Kombination von Zero-Based Budgeting und treiberbasierter Planung Innovative Unternehmen sind zunehmend gefordert, Zero-Based Budgeting (ZBB) und treiberbasierte Planung in Betracht zu ziehen. Die Konzepte sind für die Finanzab- teilungen nicht neu, aber in der aktuellen disruptiven Umgebung bekommen sie eine neue Relevanz. Während sich die traditionelle Budgetierung bei der Planung auf Vorjahres-Budgets stützt, bedeutet ZBB auf einem leeren Blatt (der Zero Base) zu beginnen. Die Entscheidungsträ- ger haben die Aufgabe, die Maßnahmen festzulegen und aufzuzeigen, welche Ressourcen und Ausgabenniveaus für den Unternehmenserfolg wirklich erforderlich sind. Dabei sollten sie die Kostenstrukturen optimalerweise komplett neu denken und priorisieren. Die Verantwortli- chen richten die Budgets streng auf die aktuellen Ge- schäf tsbedürfnisse, die Geschäf tsstrategie und das Errei- chen der gesteckten Ziele aus, frei von den Einschrän- kungen vergangener Annahmen und Ziele. Dieses „bei null anfangen” weist Ressourcen vorzugsweise den Aktivi- täten zu, die besonders wachstumsstark sind. Überall sonst sollte ein treiberbasierter Ansatz zum Ein- satz kommen, der sehr intuitiv ist und Finanzzahlen mit operativen Treibern verbindet. Durch eine einheitliche, unternehmensweite Sicht auf die Daten, können die Spe- zialisten in den Finanzabteilungen die Auswirkungen strategischer und operativer Initiativen auf jeden Aspekt des Unternehmens genau im Auge behalten. Unternehmen sollten die digitale Transformation auch 2021 energisch vorantreiben und abgestimmte Daten zur Unternehmenssteuerung heranziehen. Moderne Planungsplattformen unterstützen diese Kom- bination von ZBB und treiberbasierter Planung. Finanz- teams profitieren von einer ganzheitlichen Lösung, die beide Ansätze nahtlos miteinander verbindet. Das ver- setzt die Finanzabteilung in die Lage, strategische Pla- nung, Kostentransformation und Re-Investitionsopti- mierung voranzutreiben. Der Lohn sind nachhaltige Einsparungen und stärkere Wachstumsimpulse. Standardisierung und Automatisierung von Prozessen In allen Bereichen eines Unternehmens gilt es, mehr Zeit für strategische Aufgaben zu gewinnen. Routinearbeiten, die nur eine untergeordneteWertschöpfung bringen, kön- nen mit Hilfe standardisierter Prozesse und innovativer Technologien weiter automatisiert werden. Roboterge- stützte Prozessautomatisierung (RPA) ist heutzutage in der Lage, Routinearbeiten z.B. in der Finanzplanung zu be- schleunigen und Prozesse für die abschließende Konsoli- dierung und Finanzberichterstattung zu automatisieren.
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