Controller Magazin Special 2024

6 NEWS Mehr als ein Viertel der CFOs blickt pessimistisch auf die wirtschaftliche Entwicklung 150 Finanzverantwortliche großer Unternehmen haben der Managementberatung Horváth erneut Einblick in die Entwicklung ihres Unternehmens und Finanzbereichs gegeben. Zwar geht die Mehrheit der CFOs mit Blick auf 2024 derzeit noch von Unternehmenswachstum aus (66 Prozent). Das Wachstum wird sich in den kommenden Monaten jedoch voraussichtlich abschwächen, denn es rechnen fast 30 Prozent damit, dass sich die Finanzsituation ihres Unternehmens verschlechtern wird. Ebenso viele sind pessimistisch, was die Entwicklung der Liquidität angeht. „In den aktuell herausfordernden Zeiten ist es wichtiger denn je, technologisches Potenzial zur Effizienzsteigerung zu nutzen – und doch tun sich die Finanzabteilungen damit zum Teil enorm schwer“, sagt Achim Wenning, Studienleiter und Partner bei Horváth. Gefragt nach dem Umsetzungsstand in neun verschiedenen datenbasierten Technologien offenbart sich, dass vor allem Smart Dashboards ausgereift in der Praxis umgesetzt werden – immerhin bei 18 Prozent der befragten Finanzbereiche. Predictive Forecasts erreichen – obwohl seit mehreren Jahren ausgereifte Modelle bestehen – nur in sieben Prozent einen vollständigen Reifegrad, in einem Viertel zumindest einen teilweisen Einsatz. Advanced Analytics Modelle sind gerade einmal in zwei Prozent der Finance-Departments im Berufsalltag fest etabliert, in einem Viertel teilweise. Am stärksten wird bislang die robotergesteuerte Prozessautomatisierung (RPA) in den Finance-Bereichen eingesetzt (43 Prozent), jedoch auch nur von drei Prozent in hohem Reifegrad. Schlusslicht des Rankings bildet generative AI mit zwei Prozent ausgereiften Finance-Anwendern, zwölf Prozent mindestens Teilanwendern. „Das hängt natürlich damit zusammen, dass GenAI eine deutlich jüngere Technologie ist. Solange die Basisarbeit in Datenqualität, -infrastruktur und -governance noch nicht gemacht ist, überrascht mich dieser Wert wenig. Die Digitalisierung stockt im Finanzbereich insgesamt – was eine Entwicklung der Unternehmen zu einer „data-driven“ Company stark ausbremst“, sagt Horváth-Experte Wenning. Ziel der “data-driven Company” hat Priorität, liegt aber noch in weiter Ferne Für über 80 Prozent der Befragten hat die Transformation in Richtung einer „data-driven company“ eine hohe Priorität und fast ein Viertel der gesamten Transformationsbudgets werden bereits auf dieses Ziel allokiert. „Es mangelt den Verantwortlichen weiterhin nicht am Bewusstsein in diesem Handlungsfeld. Die Standardisierung von Prozessen sowie die Themen Datenintegration und Weiterentwicklung von Datenplattformen gehören zu den aktuellen Top drei strategischen Prioritäten der CFOs“, so Wenning. Aber es fehlt noch an der Vorstellungskraft, Chancen für Geschäftsmodelle, Produkte und Services abzuleiten und anzugehen. Mit einem zunehmenden ,Data Mindset‘ und einer ausgeprägten ,Data Culture‘ wird sich das aber perspektivisch einstellen.“, sagt Achim Wenning. CFO-STUDIE 2024

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