34 Unternehmen haben wieder mehr Vertrauen in ihre Finanzzahlen Ralph Weiss FINANZINFORMATIONEN Finance & Accounting im Spannungsfeld aus manuellen Aufgaben, neuen Technologien und dem Bedürfnis nach Resilienz Seit 2018 beauftragt BlackLine regelmäßig das Marktforschungsinstitut Censuswide mit internationalen Analysen des Finanz- und Accounting-Sektors. Ein zentraler Aspekt der Befragungen ist die Validität der erhobenen Finanzdaten sowie das Vertrauen seitens Geschäftsführung, CFOs, Finanzspezialisten und Controller in dieselben. Die aktuelle Studie1 belegt, dass in Deutschland das Vertrauen in die Finanzinformationen im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent gestiegen ist: 64 Prozent der Befragten haben volles Vertrauen in die Finanzzahlen – 67 Prozent der C-Suite und 61 Prozent der F&A Professionals. 2022 waren es 69 Prozent der C-Suite und 46 Prozent der F&A Professionals. Ein Vertrauenszuwachs ist vor allem bei jenen zu beobachten, die täglich ganz konkret mit den Finanzzahlen arbeiten. Interessant: Einen ähnlich hohen Wert wie Deutschland erzielen auch die USA (66 Prozent), wogegen das Vertrauen der europäischen Nachbarn weniger positiv ausfällt. In Frankreich trauen nur 49 Prozent ihren Zahlen und in England 44 Prozent. German Optimismus Doch unabhängig von dieser positiven Entwicklung beklagen weltweit 32 Prozent der befragten C-Suite-Mitglieder und F&A-Spezialisten, dass es in den Unternehmen grundsätzlich an strategischem Denken mangelt. In Frankreich sind es 28 Prozent und in Deutschland 27 Prozent. Die vergleichsweise hohe Selbstsicherheit der deutschen Unternehmen spiegelt sich auch in deren Einschätzung manueller Prozesse wider. Der Frage, inwieweit der Umfang manueller, repetitiver Arbeiten in F&A ein Unternehmen fehleranfälliger macht und die Entscheidungsfindung beeinträchtigt, stimmen nur 19 Prozent der in Deutschland Befragten absolut zu: 17 Prozent C-Suite und 20 Prozent F&A-Fachleute. Das kann möglicherweise daran liegen, dass die Mitarbeiter in deutschen Unternehmen entweder überproportional großes Vertrauen in ihre manuelle Arbeit haben oder die Automatisierung und Systemintegration bereits so weit fortgeschritten ist, dass weniger Zweifel aufkommen, ob alles mit rechten Dingen zugeht oder schlicht die Sicht im Management auf die verteilt stattfindende, manuelle Arbeit fehlt. Künstliche Intelligenz – zwei Seiten einer Medaille Beim Blick in die Zukunft und auf den Umgang mit KI steht die Vertrauensfrage an erster Stelle. Weltweit bewerten 34 Prozent der Verantwortlichen das Vertrauen in die Ergebnisse von KI als größte Herausforderung. In Deutschland liegt der Wert bei 28 Prozent, aufgeteilt auf 25 Prozent der C-Suite und 31 der F&A-Spezialisten. Diese Ergebnisse legen nahe, dass diejenigen, die bereits konkrete Erfahrungen in der Nutzung von KI sammeln konnten, größeres Vertrauen haben als diejenigen, die nur aus zweiter Hand wissen, welche Veränderungen und Vorteile KI für die Finance-Branche mit sich bringen. Aber es gibt durchaus auch Ängste - beispielsweise, dass durch die Einführung von KI Arbeitsplätze verloren gehen. Konkret haben 36 Prozent aller Befragten Angst vor einem KI-bedingten Arbeitsplatzverlust. Mit 32 Prozent liegt auch dieser Wert in Deutschland unter dem weltweiten Ralph Weiss Geo VP DACH bei BlackLine. Er ist seit über 30 Jahren in der Softwarebranche aktiv, gilt als SAP Experte und verfügt über eine weitreichende Expertise im Finanzwesen.
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