10 ESG Analytics: Ein Datenprojekt in 7 Schritten 1. Wann werden Sie in welchem Umfang berichtspf lichtig? Mit der Klärung dieser Frage lässt sich die Roadmap eines ESG-Analytics-Projekts sinnvoll ausrichten. 2. Wer ist verantwortlich? Wer muss intern und extern einbezogen werden? Eine Definition der Verantwortlichkeiten (z. B. CFO, CDO, Datenspezialisten, Nachhaltigkeitsexperten, eine externe Audit- Gesellschaf t, etc.) verhindert, dass das Projekt ins Stocken gerät. 3. Welche ESG-Kennzahlen sind für Ihr Unternehmen relevant? Es gilt, branchenspezifische und individuelle Anforderungen zu klären. Eine Orientierung an bestehenden GRI-Standards empfiehlt sich, doch die Vervollständigung der „European Sustainability Reporting Standards“ (ESRS) im Frühling 2023 wird finale Klarheit schaf fen. 4. Wie sieht Ihr Data Maturity Index aus? Mit anderen Worten: Welche Daten und Datenquellen stehen bereits zur Verfügung, um den Bericht zu füllen? Welche Daten fehlen und bei welchen KPIs ist es noch unklar, ob sie sich aus den Daten ableiten lassen? Nach erfahrungsgemäß rund fünf Stunden systematischer Analyse lässt sich abschätzen, wie umfangreich das Projekt werden wird und was dafür zu tun ist. Ein Maßnahmen- und Zeitplan entsteht. ESG 5. Wie werden die Daten verarbeitet? Grundsätzlich sollten allen Daten in einer Single-Source-of-Truth integriert zusammenlaufen, etwa in einem standardisierten ESG-Analytics Data Warehouse. Einige Daten werdenmanuell erfasst werdenmüssen, doch es gilt, so viele Prozesse wie möglich zu automatisieren, um den jährlich wiederkehrenden Aufwand zu minimieren. 6. Wie werden die Daten aufbereitet? Aus der Single-Source-of-Truth speist sich nicht nur der jährliche ESG-Report, sondern eine integrierte BI-Umgebung in der Cloud. So kommen die Daten überall genau dorthin im Unternehmen, wo sie gebraucht werden. Und zwar in konfigurierbaren Dashboards, wie von der jeweiligen Anwendergruppe benötigt. Es empfiehlt sich, finanzielle und nicht- finanzielle KPIs nicht zu trennen, sondern zu integrieren. 7. Was lässt sich noch mit den ESG-Daten anfangen, umMehrwerte im Unternehmen zu generieren? Der Aufwand scheint zu hoch, um mit den Daten lediglich einen jährlich einmaligen Bericht zu erstellen. Mit welchen Daten lassen sich auch im alltäglichen Betrieb Verbesserungen erzielen? Wie wird das Unternehmen nachhaltiger, aber damit auch resilienter und attraktiver für Bewerber, Kunden und Investoren? Führungskräf te und Angestellte sind vom großenWert einer positiven Fehlerkultur in den Unternehmen überzeugt. Dennoch zeigen sich erhebliche Versäumnisse – insbesondere was die Fehlerkompetenz und Vorbildfunktion der Vorgesetzten betrif f t. So haben 64 Prozent der in einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung EY befragten Führungskräf te in den vergangenen beiden Jahren eigene Fehler gar nicht oder nur teilweise zugegeben. Besonders alarmierend ist der Wert in der Finanzbranche. Hier haben 82 Prozent der Führungskräf te ihre Fehlschläge vollständig oder teilweise unter den Teppich gekehrt. FEHLERKULTUR „Der Hang, eigene Fehler zu verschweigen, ist umso gefährlicher, als Führungskräf te bei der Etablierung einer positiven Fehlerkultur eine Schlüsselrolle spielen“, mahnt Nelson Taapken, EY Partner im Bereich People Advisory Services. Eine positive Fehlerkultur bedeutet laut dem Experten für Transformation und Führung, dass Fehler proaktiv und konstruktiv gemanagt werden, anstatt sie zu verschweigen oder zu sanktionieren. Dies habe einen starken Einfluss auf die Profitabilität des Unternehmens, seine Innovationskraf t und die Qualität der Produkte und Services. Fehlerkultur schwach ausgeprägt (PresseBox) Es ist das Ende von „Nice-to-have“: Ab 2025 berichten rund 15.000 deutsche Unternehmen, ab 2026 selbst kapitalmarktorientierte KMU jährlich über ihre ESG-Kennzahlen. So will es die neue „Corporate Sustainability Reporting Directive“ (CSRD) der EU-Kommission. Den immensen manuellen Aufwand werden zahlreiche Unternehmen wie schon bei der Einführung der DSGVO unterschätzen. Folgende sieben Fragen können helfen, das neuartige Projekt strukturiert zum Erfolg zu führen:
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