Controller Magazin Special 5/2020
28 INTERVIEW Von Microsoft Excel Schritt für Schritt zu einer integrierten Unternehmensplanung Joachim Teichmann, Senior Expert Consultant (Inhouse) / Project Manager, KISTERS AG und langjähriger Experte für Projekte zu den Themen Corporate Performance Management, Business Intelligence und ERP im Interview. CM Special: Herr Teichmann, im August 2019 befanden Sie sich in einem Auswahl- prozess für eine Business-Intelligence- Lösung. Warum und wofür haben Sie eine solche Lösung in Betracht gezogen? Joachim Teichmann: Wir waren Mitte 2019 auf der Suche nach einer passenden Lösung für verschiedene betriebswirtschaftliche Anforderungen im Bereich Controlling, die wir bis dato nicht so elegant realisieren konnten. Bisher arbeiteten wir mit verteilten Excel-Sheets, die wir am Ende wieder ein- sammelten und zusammenfügten – ein mühseliger Prozess, der leider viel Zeit und Nerven erforderte. Es war uns wichtig, eine softwareseitige Unterstützung bei der Ab- bildung der Intercompany-Beziehungen und der Konzernkonsolidierung zu haben. Au- ßerdem wollten wir den Erfolg einzelner Bu- siness Units abbilden, die über alle Gesell- schaften hinweg agieren. Hierfür suchten wir eine Softwarelösung, diemöglichst flexi- bel bei der Gestaltung des Datenmodells ist. CM Special: Können Sie konkreter auf ihre betriebswirtschaftlichen Anforderungen im Unternehmen eingehen? Joachim Teichmann: Die Anwendung soll bei der Planung der Umsätze mit Third-Party Kunden mit Angabe von Intercompany-Einkäufen eine automatische Berechnung des Intercompany-Umsatzes unter Berück- sichtigung der Transferpreis-Regeln unter- stützen. Die Kostenplanung und die Über leitung in die GuV-Planung der einzelnen Unternehmen spielen eine weitere wichtige Rolle, gerade durch die Automatisierung von Buchungen auf der „Gegenseite“ bei Inter- company-Umsätzen. Wir haben eineMatrix organisation über Entitäten und Business Units. Das bedeutet, dass es möglich sein soll, die Aggregation jederzeit in alle Rich- tungen durchzuführen und dass eine GuV mit den aktuellen Eingaben sowohl nach BU-Sicht als auch nach Entitätssicht ausge- wertet werden kann. CM Special: Sie wollten bereits wenige Wochen nach Projektstart mit der neuen Software operativ planen können. Hat das geklappt? Joachim Teichmann: Korrekt, unser großer Wunsch war, dass die Budgetplanung im September funktionieren wird. Die Vorgabe war ziemlich sportlich, aber wir haben es ge- schafft. Von einer ganzheitlichen integrier- ten Unternehmensplanung sind wir noch entfernt. Wir konnten aber binnen weniger Wochen bereits planen, was für uns eine große Erleichterung war. CM Special: Nach der erfolgreichen Imple- mentierung, was waren die ersten drei Plus- punkte, die Ihnen die Software nun bietet? Joachim Teichmann: Erstens das klare, ein- fache und sehr performante Web-Frontend für die Planer, zweitens das einfache Einrich- ten von automatischen Berechnungen für die Intercompany-Beziehungen und drittens die Drill-Through Möglichkeit zu den Detail- datensätzen mit Kommentarfunktion.
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