Controllermagazin 4/2020
44 Controller Magazin | Ausgabe 4 AKTUELL Die bisherige Betrachtung verfolgt die Liquidität im ope- rativen Geschäft und geht davon aus, dass das operative Geschäft – wenn auch auf niedrigem Niveau – weiter- läuft. Was aber, wenn das Unternehmen ein radikal re- duziertes Geschäft erlebt oder wegen totalem Ge- schäftsausfall in Winterschlaf versetzt werden muss? Kurzfristige Liquidität kann dann weiterhin eingebracht werden durch Desinvestition (z. B. Veräußern von Immo- bilien,Anlagen)undKreditaufnahme(z. B.Gesellschafter-Darlehen, Zuschüsse, Hilfsgelder). Die entsprechenden Tabellenzeilen (Investitions- bzw. Finanzbereich) sind in der Abb. 2 aufgeführt. Zu klären ist jedoch jeweils anhand der kurzfristigen Liquiditätsplanung, inwieweit die Maß- nahmen tatsächlich auch kurzfristig greifen. Mittelfristige Liquidität Hier ist es zweckmäßig, die Cashflow-Betrachtung durch indirekte Ermittlung aus dem korrigierten Betriebsergebnis vorzunehmen. Als Datenbasis fun- giert die Finanzbuchhaltung. Die Abb. 3 (Prinzipskizze) PROF. DR. HEINZ-JÜRGEN KLEPZIG lehrte an der Hochschule Augsburg. Er war als Berater und Geschäftsführer in der Kienbaum-Unternehmens- gruppe mit den Arbeits- schwerpunkten Effizienzverbesserung und Krisenmanagement betraut. Er untersucht und gestaltet seit vielen Jahren in Theorie und Praxis das Zusammen- spiel von Prozessmanage- ment mit Asset Manage- ment undWorking Capital Controlling. Zudem ist er langjähriges Mitglied im Facharbeitskreis „Working Capital Management“ des Internationalen Controller Vereins (ICV). hj.klepzig@t-online.de Abb. 3: Cashflow-Ermittlung (Indirekte Methode/Prinzipskizze) Quelle: Verfasser Abb. 4: Mittelfristige Liquiditätsrechnung (Formularbeispiel) Quelle: Verfasser CASHFLOW-RECHNUNG
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