Controllermagazin 4/2020
38 Controller Magazin | Ausgabe 4 AKTUELL ren sind alle Maßnahmen mit zum Teil ho- hen Implementierungskosten verbunden, die es bei deren Auswahl und Umsetzung zu beachten gilt. Diese Implementierungs- kosten stellen in der Regel ein erhebliches Liquiditätsrisiko dar. So müssen bereits bei Planung und Verkündigung eines Perso- nalabbauprogramms Restrukturierungs- rückstellungen zur Finanzierung der Maß- nahmen gebildet werden. Maßnahmen wie die Gründung einer Transfergesell- schaft, die Auszahlung von Abfindungen oder die Finanzierung eines Qualifizie- rungsbetriebs führen in der Regel aber erst zeitverzögert über 1-2 Jahre zu einem Mit- telabfluss. Sollte diese Verzögerung bei der Liquiditätsplanung nicht berücksichtigt werden, können die meisten erheblichen Mittelabflüsse schnell zur Zahlungsunfä- higkeit des Unternehmens führen. Die wesentlichen Erfolgs faktoren für den CFO Ein umfangreiches Performance-Manage- ment schafft Transparenz über Prozessver- besserungen und deren finanzielle Auswir- kungen in der GuV. Durch Standardisierung und Definition von operativen/finanziellen KPIs kann eine hohe Reporting-Qualität si- chergestellt werden. Zudem sorgt die Auto matisierung aufwendiger, operativer Auf gaben für eine effizientere Ressourcenein- satzplanung und somit mehr Kapazitäten für krisenbezogene Aufgaben. Zusätzlich ermöglicht der Einsatz neuer technolo gischer Mittel eine detailliertere und um fassendere Analyse bestehender Daten, wodurch Ineffizienzen identifiziert und schnellere, faktenbasierte Entscheidungen ermöglicht werden. Ein ganzheitlicher Blick auf das Cash Management, wie in Abbil- dung 3 dargestellt, kombiniert operative und finanzielle Maßnahmen. Zunächst geht es darum, kurzfristige Erlöse zu erzielen und dann das Unternehmen langfristig zur Wettbewerbsfähigkeit zurückzuführen. Jede einzelne Maßnahme sollte eine sicht- bare Ergebnisverbesserung zur Folge haben. Die Liquidität des Unternehmens muss zu jeder Zeit sichergestellt sein, um eine Insol- venz zu vermeiden Ein konsequentes Working Capital Mana gement ermöglicht kurzfristige Finanzie- rungsmöglichkeiten. Gleichzeitig gilt es, die Finanzierungsstruktur durch geeignete Inst- rumente zu optimieren, umden notwendigen finanziellen Spielraum zu schaffen, damit der kurz- und mittelfristige Finanzierungsbedarf abgedeckt werden kann. Fußnoten 1 Vgl. Harder, 2019. 2 Vgl. Corona-Shutdown verursacht Milliarden-Schaden, 2020. 3 Vgl. Menne, 2018. 4 l. How to ensure cash flow in restructuring situations, 2018, S. 5. 5 Vgl. How to ensure cash flow in restructuring situations, 2018, S. 4. Literaturhinweise > Harder: Zahl der Großinsolvenzen verdoppelt sich, in Finance Magazin, 22.11.2019. > Dörner/Hildebrand/Hua/Kölling/Kort/Münchrath/ Rickens/Sommer/Wermke: Das 70-Billionen-Risiko: Corona-Shutdown verursacht Milliarden-Schaden, in SpringerProfessional, 24.03.2020. >Wie Schulden die Weltwirtschaft gefährden, in Handelsblatt, 13.12.2019. >Menne: So sieht der CFO der Zukunft aus, in Handelsblatt, 30.12.2018. > How to ensure cashflow in restructuring situations – the goetzpartners liquidity prediction approach, https://www.goetzpartners.com/fileadmin/user_upload/ Publications/20181010_Liquidity_Prediction_Approach_ Teaser_FINAL.pdf, Abrufdatum 14.2.2020. Abb. 3: Integrierter Turnaround-Management-Ansatz (Quelle: goetzpartners)
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