CONTROLLER Magazin 1/2020
47 weitert die Datenbasis für eine zielgenauere und zeitlich raschere Steuerung der Bereiche. · Diese Auswertung erfolgt weitgehend auto- matisiert, ohne dass es personeller Kapazi- täten für die Informationsbeschaffung und Informationsauswertung bedarf. · Die verbreiterte Informationsbasis ermöglicht sehr zeitnahe und detaillierte Analysen, die systemgestützt nicht nur Abweichungen er- kennen und deren Gründe darstellen, son- dern auch Ursache-Wirkungs-Ketten aufzei- gen und aus einem Katalog von Maßnahmen Handlungsoptionen definieren. · Die Auswertung, Interpretation und Präsen- tation erfolgt gleichsam in „Echtzeit“, d. h. der Zugriff auf die für Entscheidungen benö- tigten Informationen ist jederzeit möglich. · Das System ist so adressatenfreundlich ge- staltet, dass das Management in der Lage ist, unmittelbar aus dem System Informatio- nen in Zahlenform, in grafischer Aufberei- tung oder sogar in Dialogform („Controlling- Chatbot“) abzurufen. · Eine Vielzahl von Controllingprozessen, insbe- sondere der Planungsprozess, lassen sich deutlich effizienter gestalten und ermöglichen so einen wesentlich zielgerichteteren Res- sourceneinsatz nicht nur im Controlling son- dern auch in den Managementfunktionen. ist, eine Vielzahl von Daten innerhalb und au- ßerhalb des Planungsprozesses so zu struktu- rieren und aufzubereiten, dass sich dadurch der Planungsaufwand reduzieren und der Pla- nungsprozess deutlich verkürzen ließe. Da in vielen Unternehmen eine Vielzahl von Funktio- nen, beginnend im September bis in den No- vember hinein, mit der Durchführung der Pla- nung in der ein oder anderen Form beschäftigt sind, würde dies zu einer deutlichen Ressour- cenentlastung führen. Gerade bei der Nutzung von KI im Planungsprozess bietet es sich an, nicht nur interne Daten zu nutzen, sondern auch externe Daten zu integrieren. Wie sieht eine Vision des KI-gestützten Controllings aus? Alle aufgezeigten Ansätze lassen sich in einer Zukunftsvision für das Controlling zusammen- fassen, die sich wie folgt darstellen könnte: · Die schnelle Auswertung von „Massen- oder Bewegungsdaten“ aus den verschiedenen Funktionsbereichen des Unternehmens wie Vertrieb (Kunden, Sortiment, Filialen, Stand- orte, etc.), Produktion (Maschinenauslas- tung, Losgrößen, Herstellkosten, etc.), Logis- tik (Transportwege, Tourenanalyse, etc.) er- Inhalt und die Erkenntnisse eines Berichts oder Reportings nahezubringen. In einer fortge- schrittenen Variante bedient sich das Control- ling oder das Management („Self reporting“) ei- nes BI-Systems und interpretiert so vorhande- ne Informationen, um Schlussfolgerungen zu ziehen. Einen Schritt weitergedacht, können er- kannte Gegebenheiten z. B. in Form einer Plan- Ist-Abweichung mit einem Katalog möglicher Maßnahmen zur Gegensteuerung verbunden werden, die dem Adressaten als eine oder mehrere Handlungsoptionen vom System vor- geschlagen werden. Damit befindet sich das Controlling auf einem KI Level, auf dem tat- sächlich „Intelligenz“ gefordert und eingesetzt wird. In einem derartigen Szenario wird die in- formationelle Wertschöpfungskette des Cont- rollings in einem System vollständig abgebildet (siehe Abbildung 2). Die Einsatzmöglichkeiten von KI beschränken sich bei den beschriebenen Aktivitätsfeldern nicht nur auf das Feld der Ist-Daten. Auch und gerade Plandaten sind ein möglicher Ansatz- punkt für die Anwendung von KI, sei es bei der Erstellung einer Planung oder der Plausibilisie- rung von Planungen. Die Grundüberlegung hierbei ist, ob ein KI-basiertes System nicht ge- nauso oder vielleicht sogar besser in der Lage Abb. 2: KI basierte Wertschöpfung des Controlling CM Januar / Februar 2020
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