CONTROLLER Magazin 3/2020
83 das Feedback aller Stakeholder konsolidiert und die Änderungen entsprechend des kalku- lierten WSJF-Index in das Änderungsbacklog eingeordnet werden. Abbildung 4 fasst den Ablauf des Änderungsmanagements vom Backlog zusammen. Neue Änderungsanfragen müssen in das be- stehende, priorisierte Backlog integriert wer- den. Der PCL kontaktiert in diesem Fall die notwendigen Stakeholder, um die WSJF Prio- risierung durchzuführen. Das Feedback der Stakeholder könnte über ein Survey-Tool re- mote abgefragt werden. Letztendlich müssen Theoretische Umsetzung Für die Steuerung und das Management des Änderungseingangs wird ein führender Pro- dukt-Änderungsmanager (engl.: Product Change Leader, PCL) als Rolle vorgeschlagen. Er verantwortet den Änderungsbacklog und hat einen Überblick über alle angefragten Änderun- gen sowie deren Priorisierung innerhalb des Backlogs. Neben der Verantwortlichkeit für die Qualität der Änderungsimplementierung und dessen Überwachung, plant und leitet der PCL die Priorisierungsrunden mit allen Stakehol- dern. Er soll den Business Value maximieren und sicherstellen, dass zuerst an den wertvolls- ten Änderungen gearbeitet wird. Ein Änderungsgremium (engl.: Change Control Board, CCB) wird von verschiedenen, abtei- lungsübergreifenden Funktionen besetzt. Es dient als Entscheidungsträger der Änderungs- anfragen und priorisiert die Änderungen. Das CCB wird abhängig von den zu besprechenden Änderungen besetzt. Der PCL entscheidet, ob gegebenenfalls zusätzliche Stakeholder zur Pri- orisierung bestimmter Änderungen hinzugezo- gen werden müssen. Die diversifizierte Zusam- mensetzung des CCB ist entscheidend, um möglichst früh die verschiedenen Sichtweisen und Prioritäten aller Funktionen in eine Ände- rung einzubeziehen. Abb. 4: Ablauf vom Änderungsbacklog-Management Autoren Prof. Dr. Horst Tisson lehrt an der FOM Hochschule für Oekonomie und Management, University of Applied Sciences, Controlling und Informations- management. Er ist zudem geschäftsführender Gesellschafter der Tisson & Company GmbH, die sich mit Themen der Digitalen Transformation und Digital Work beschäftigt. E-Mail: horst.tisson@fom.de M.Sc. Benno von Essen hat Wirtschaftsingenieurwesen an der FOM Hochschule für Oekonomie und Management studiert. Heute ist er als Solution Consultant bei Minerva Informatic Germany GmbH tätig und berät Unternehmen hinsichtlich Product Lifecycle Management (PLM)-Softwarelösungen. E-Mail: benno.von.essen@googlemail.com Prof. Dr.-Ing. Henning Strauß lehrt an der FH Kiel, Fakultät Maschinenwesen. Er ist Geschäftsfüh- render Direktor am Institut für Computer Integrated Manufacturing Technologie Transfer (CIMTT). E-Mail: henning.strauss@fh-kiel.de www.cimtt-kiel.de CM Mai / Juni 2020
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