CONTROLLER Magazin 3/2020
76 wurf an Darstellungs- und Bewertungsregeln formuliert, die sich an den Grundsätzen ord- nungsgemäßer Buchführung (GoB, § 243 Abs. 1 HGB) orientieren. Grundsätze eines ordnungsgemäßen Impact Measurement (GoIM) Die Maßeinheit der Impacts (z. B. Grad Celsius, Euro) muss nach Auffassung des Fachkreises auf spezifische Stakeholder und deren Informati- onsbedürfnisse ausgerichtet sein. 16 Während es Stakeholder (z. B. Investoren) gibt, die eine Affini- tät zu monetär bewerteten Impacts (Euro) haben, da dies für sie der zentrale Bewertungsmaßstab ist, 17 können andere Stakeholder ein Interesse an anderen Maßeinheiten (z. B. Grad Celsius, Ton- nen CO 2 ) haben, weil diese für sie vertrauter und damit besser nachvollziehbar sind. Wenn eine monetäre Bewertung erwünscht ist, muss sich die Ermittlung und Darstellung der Impacts an betriebswirtschaftlichen Grundsät- zen orientieren (GoB), 18 die die hohen Nachvoll- ziehbarkeits- und Dokumentationsansprüche aus dem Rechnungswesen und Controlling auf das Impact Measurement übertragen (siehe Abbildung 4). Bei der Methodenauswahl ist zu beachten, dass einige der im Rahmen des Impact Mea- surement diskutierten Ansätze keine tatsäch- liche Impact-Messung durchführen, sondern in der Impact Value Chain „früher enden“. 15 Gleichzeitig gilt für diejenigen Methoden, die tatsächlich der Impact-Ebene zuzuordnen sind, dass diese immer auch auf Input- und/ oder Outputdaten basieren. Hierin zeigt sich ein wesentliches Merkmal des Impact Measu- rement: Die erfolgreiche Messung von Im- pacts ist nur dann möglich, wenn auch die vorangegangenen Elemente der Impact Value Chain operationalisiert werden. Ein zentraler Beitrag des (Green) Controlling sollte deshalb darin bestehen, eine transparen- te Datenbasis zu schaffen, die eine strategische Steuerung von Impacts entlang der Wertschöp- fungskette des Unternehmens ermöglicht. Da- bei wird es auch darauf ankommen, für unter- schiedliche Stakeholder die geeigneten Maß- einheiten zur Messung und Bewertung der Im- pacts zu identifizieren, um diese in der stakeholderorientierten Kommunikation einset- zen zu können. Als Leitfaden für die externe Berichterstattung der Impacts hat der Fachkreis einen ersten Ent- formance: Durch das Aufzeigen der direkten Verbindung zwischen Unternehmensaktivitäten und aktuellen Herausforderungen (z. B. Klima- wandel, Erderwärmung) ist die Performance des Unternehmens für die Stakeholder besser interpretierbar als in der bisher eher output-ori- entierten Berichterstattung (z. B. Tonnen CO 2 ). Methoden des Impact Measurement Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das Impact Measurement ist die qualifizierte Auswahl einer für das jeweilige Unternehmen passenden Me- thode, da inzwischen weit über 100 verschie- dene Konzepte existieren. 11 Die große Band- breite in der Auswahl erschwert den Selekti- onsprozess und macht einen ersten Überblick über die wesentlichen Methoden notwendig. Zu diesem Zweck hat der Fachkreis in seinem White Paper eine Auswahl an Methoden in Steckbriefen aufbereitet. 12 Darin sind die jewei- ligen Kernaspekte dargestellt, die den Control- lern einen ersten Anhaltspunkt liefern, um sich mit einigen Instrumenten tiefergehend zu be- schäftigen. Abbildung 3 zeigt den Aufbau die- ser Steckbriefe am Beispiel des Social Return on Investment (SROI). 13 Abb. 3: Methoden-Steckbrief am Beispiel SROI 14 Impact Measurement
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==