CONTROLLER Magazin 3/2020

75 sind Maßnahmen(-programme) zur Erreichung der Impact-Ziele zu definieren und umzusetzen. Wirkungsanalyse Um die Wirkung der initiierten Maßnahmen nach Ablauf des strategischen Planungszyklus zu überprüfen, wird die Impact-Messung auf Basis der festgelegten Methode wiederholt. Im Hinblick auf die Rückkopplung der beiden Green-Controlling-Regelkreise sollte die Basis der Impact-Messung auf den im Green Accoun- ting erfassten Input- und Outputdaten liegen. Hierbei ist zu beachten, dass die Messung der Impacts nicht allein auf Grundlage von Primär- daten durchgeführt werden kann, wie sie etwa aus ERP-Systemen erzeugt werden. Zusätzlich müssen Sekundärdaten zum Einsatz kommen, die Durchschnitts- oder Referenzwerte für be- stimmte Industrien und Themen (z. B. Wirkung auf Klimawandel bzw. 2-Grad-Ziel) abbilden und aus öffentlichen Datenbanken oder von Industrieverbänden stammen können. Externe Kommunikation Der Nutzen einer impact-basierten Kommuni- kation mit den (externen) Stakeholdern liegt u. a. in der teilweise einfacheren Nachvollzieh- barkeit der betrieblichen Nachhaltigkeits-Per- Strategische Zieldefinition In der anschließenden Zielsetzungsphase soll- ten strategische Ziele für ausgewählte Unter- nehmensbereiche und Impacts definiert wer- den. Diese können sich auf die Reduzierung negativer Impacts (z. B. Klimawandel) oder die Steigerung positiver Impacts (z. B. höheres Bildungsniveau) beziehen. Die in der vorher- gehenden Phase ermittelte Baseline, d. h. der Ausgangswert der Impacts, sollte als Basis für die Formulierung strategischer Impact-Ziele dienen. Der letzte und essenzielle Schritt in dieser Pha- se ist die Operationalisierung der strategischen Impact-Ziele in direkt messbare Input- und/ oder Output-Ziele, um eine adäquate Basis für die operative Steuerung zu erhalten. Hierzu kann die Impact Value Chain mit ihren Kausal- ketten genutzt werden. Maßnahmenprogramme An die Zielsetzungsphase schließt sich die Pla- nung und Realisierung von Maßnahmen an. Eine Verbesserung der Impacts soll dabei ins- besondere durch die Veränderung von Inputs und Outputs erreicht werden, da sich die Bezie- hungen zwischen den Elementen der Impact Value Chain vor allem bei ökologischen Themen nicht bzw. kaum beeinflussen lassen. Hierzu Im Fokus des Green Controlling standen bisher Steuerungsinstrumente, deren Zweck darin besteht, die mit den betrieblichen Prozessen verbundenen und direkt messbaren Einwirkun- gen auf die Gesellschaft und natürliche Umwelt (Inputs/Outputs) abzubilden. Im Modell der Impact Value Chain wurden damit die Folge­ wirkungen für die Stakeholder nicht bzw. nicht explizit berücksichtigt. Die Steuerung der Inputs und Outputs basiert je- doch auf der Annahme, dass eine Verbesserung auf dieser Ebene einen positiven Effekt für die Stakeholder mit sich bringt. Allerdings ermöglich erst die tatsächliche Messung der Impacts die Überprüfung dieser Annahme. Mit dem Impact Measurement erhält das Green Controlling somit ein Steuerungsinstrument, mit dem der Nutzen der Umwelt- und Sozialmaßnahmen für die Sta- keholder verifiziert werden kann. Damit erweitert sich der Wirkungsraum des Green Controlling und es entstehen zwei Regel- kreise (siehe Abbildung 2): Zum einen ein stra- tegischer Controlling-Regelkreis, in dem der Fokus auf den Impacts liegt und in dem die Me- thoden des Impact Measurement zum Einsatz kommen. Zum anderen ein operativer Control- ling-Regelkreis, der den Fokus auf Inputs und Outputs legt und die Instrumente des Green Accounting 8 beinhaltet. Initialisierung Aufgrund der Neuartigkeit des Impact Measu- rement beginnt der strategische Regelkreis mit einem Initialisierungs-Projekt zur erstmaligen Identifikation und Messung der Impacts eines Untersuchungsgegenstands (z. B. Geschäftsbe- reich, Produkt). Dieser ersten Impact-Messung sollte eine Wesentlichkeits- bzw. Materialitäts- analyse vorausgehen, um die relevanten The- menbereiche besser eingrenzen zu können. 10 Im Rahmen des Initialisierungs-Projekts können einerseits bestehende Hypothesen zu potenziel- len Impacts überprüft werden. Andererseits ist auch eine ergebnisoffene Untersuchung zu den Folgen der betrieblichen Prozesse und Leistungen möglich. In den Projektergebnissen sollten u. a. der Scope der Messung, die Messmethodik so- wie die relevanten Impacts dokumentiert werden. Abb. 2: Impact Measurement im Green-Controlling-Regelkreis 9 CM Mai / Juni 2020

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