CONTROLLER Magazin 3/2020

61 Rund um die Themen digitale Transformation, Künstliche Intelligenz (KI) und Robotic Process Automation (RPA) gibt es derzeit eine Flut von Veröffentlichungen. Kein Wunder, denn das Thema ist hochaktuell und wird in allen Varian­ ten intensiv diskutiert. Die Frage nach den tech­ nischen Möglichkeiten der Digitalisierung, der KI und RPA lassen aber zugleich auch die Frage nach den Folgen für den berufstätigen Men­ schen, speziell für den Controller aufkommen. Der nachfolgende Artikel geht diesem Thema nach und beschäftigt sich mit dem menschl­ ichen Faktor bei Einsatz von Künstlicher Intelli­ genz. Welche Rolle spielt der Mensch über­ haupt noch, wenn die „intelligente“ Maschine in Zukunft mehr und mehr Tätigkeiten übernimmt? Unter Künstlicher Intelligenz versteht man An- wendungen, die intelligentes Verhalten zeigen, wie Wahrnehmen, Verstehen, Handeln, Lernen. Künstliche Intelligenz mit ihren unterschiedlichen Ausprägungen wie Machine Learning und Deep Learning sind Teile der Informatik, welche sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens und dem maschinellen Verhalten befassen. 1 Möglichkeiten und Grenzen von Künstlicher Intelligenz Künstliche Intelligenz ist in der Lage, große Da- tenmengen in kurzer Zeit zu verarbeiten und dabei neue Verknüpfungen herzustellen. Dabei können auch bis dahin nicht bekannte Zusam- menhänge zu Tage treten, die teilweise überra- schende, nicht erwartete Ergebnisse zeigen. Mit KI entstehen somit neue Hypothesen, die unmittelbar bewertet werden können. 2 Die Qualität der Daten ermöglicht und begrenzt zugleich die Anwendung der Künstlichen Intel- ligenz („Garbage in, Garbage out“). Die KI-basierte Maschine macht nämlich genau das, was man programmiert hat. Mit anderen Wor- ten, die KI liefert nur so gute Ergebnisse, wie die Eignung der Algorithmen und Qualität der verarbeiteten Daten es auch zulässt. Sie kann durch die massenhafte Verarbeitung von Daten in hoher Geschwindigkeit eine entsprechende Grundlage für Entscheidungen liefern. Durch die KI werden neue Vorschläge gemacht, neue Ideen angeboten. Vorausgesetzt, die Qualität der in die Verarbeitung eingegangenen Daten stimmt, können also mit Hilfe von KI-gestützten Anwendungen die Breite und Tiefe der Erkennt- nisse deutlich gesteigert werden. 3 Diese auf den ersten Blick erfreuliche Nachricht birgt ein Problem für den Nutzer. Denn dieser muss jetzt mit dem Erkenntniszugewinn, mit dem neuen (Über-)Angebot an Informationen ir- gendwie umgehen. Die KI-gestützte Anwen- dung kann beispielsweise auf der Grundlage der verarbeiteten Daten „intelligente“ Vor- schlagswerte für die Prognose erstellen. Sind © sdecoret – www.stock.adobe.com CM Mai / Juni 2020 Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz sowie Robotic Process Automation – und was ist mit dem menschlichen Faktor? von Annegret Glöckner

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