CONTROLLER Magazin 3/2020
33 rungshilfe verweist. Anerkannte Rahmenwerke sind u. a. die Standards der Global Reporting In- itiative (GRI), die Leitlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung (OECD), der Global Compact der Vereinten Nationen sowie der Deutsche Nachhaltigkeits- kodex. Studien von PwC, KPMG sowie BDO/ Kirchhoff ergaben, dass die GRI-Standards der- zeit im nationalen und internationalen Bereich am häufigsten angewendet werden. Abgeschlossene Studien Bisherige Studien konzentrierten sich im We- sentlichen auf Aufbau, Struktur und formale Rahmenbedingungen der Berichterstattung. So untersuchten beispielsweise PwC sowie BDO/ Kirchhoff die Art und Weise der Veröf- fentlichung der nichtfinanziellen Erklärungen in den Lageberichten. Hierbei wurde u. a. geprüft, wie viele Unternehmen einen gesonderten nichtfinanziellen Bericht erstellten oder alter- nativ eine direkte Integration in den Lagebe- richt wählten. Des Weiteren wurde die Länge der Nachhaltigkeitsberichte dokumentiert und die Nutzung von internationalen Rahmenwer- ken analysiert. Außerdem untersuchte PwC, wie viele (berichtspflichtige) Unternehmen die in § 289c HGB erwähnten Berichtsaspekte tat- sächlich in ihrer Nachhaltigkeitsberichterstat- tung berücksichtigten. Alle genannten Studien wählten als Untersuchungsgegenstand die Nachhaltigkeitsberichte 2017 von Unterneh- men aus bekannten Indizes wie DAX, MDAX, TECDAX oder SDAX. Eine Ausnahme der bisherigen Untersuchungen stellen die Ergebnisse und Trends des IÖW und future dar. Im Rahmen des Projekts „CSR-Reporting von Großunternehmen und KMU in Deutschland“ analysierten und bewerteten sie die Qualität der Berichterstattungen. Hierfür er- stellten sie zunächst Kriterien für sowohl mate- rielle Anforderungen an den Bericht als auch die Berichtsqualität, die im Anschluss priorisiert wurden. Bei der auf der Methodik der Nutz- wertanalyse basierenden Studie belegten die BMW Group, Deutsche Telekom AG und die Commerzbank AG die ersten drei Plätze. Unter- sucht wurden – analog zu den quantitativen Studien – die Nachhaltigkeitsberichte 2017. Methodik der durchgeführten Qualitätsanalyse Die Studie „Qualitätsanalyse des CSR-Re- porting der DAX 30“ ist im Forschungsfeld der Qualitätsuntersuchung der nichtfinanziellen Berichte angesiedelt. Ziel war es, mit den Nachhaltigkeitsberichten der DAX-30 Unter- nehmen Qualitätsunterschiede innerhalb der Berichterstattungen zu identifizieren. Als Unter- suchungsgegenstand wurden die Unternehmen des deutschen Leitindexes gewählt. Im Gegen- satz zu den bisher durchgeführten Studien ba- sieren die Daten der wissenschaftlichen Unter- suchung erstmals auf den Nachhaltigkeits berichten bzw. nichtfinanziellen Erklärungen aus dem Berichtsjahr 2018. Im Rahmen der empirischen Untersuchung wurden zu Beginn die nichtfinanziellen Bericht- erstattungen aller 30 Unternehmen in die nach § 289c HGB definierten Berichtsaspekte „Um welt“, „Arbeitnehmer“, „Sozial“, „Wahrung der Menschenrechte“ und „Bekämpfung von Kor ruption“ gegliedert. Die entsprechenden As- pekte ließen sich wiederum auf Grundlage der themenspezifischen GRI-Standards in konkrete Felder untergliedern (vgl. Abbildung 1). Alle Berichtsfelder wurden in Anlehnung an die in § 289c HGB vorgeschriebenen Berichts inhalte (Ziele, Konzepte, nichtfinanzielle Leis- tungsindikatoren und die Einbeziehung von Risiken) analysiert. Auf Grundlage dessen erfolgte eine quantitative Bewertung jedes Be- richtsaspekts nach den Kriterien Genauigkeit, Ausgewogenheit, Verständlichkeit, Vergleich- barkeit, Aktualität und Vollständigkeit (diese Kriterien sind dem GRI 101 zu entnehmen). Ge- Abb. 1: Berichtsaspekte inkl. deren Berichtsfelder CM Mai / Juni 2020
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