CONTROLLER Magazin 3/2020

24 dings damit rechnen, dass neue Funktionalitäten häufig abhängig von der Art der Systemanbin- dung und vom jeweiligen Quellsystem verfügbar sind. So gibt es beispielsweise Features, die man für importierte Daten nutzen kann, die aber (noch) bei der Live-Anbindung fehlen. Letztlich muss jedes neue Feature in der relevanten Sys- temumgebung ausgiebig getestet werden, bevor man es bedenkenlos einsetzen kann. Wün- schenswert wäre daher eine transparentere Re- lease-Strategie der SAP, aus der klar hervorgeht, welche neuen Features wann und für welche Umgebung zur Verfügung stehen werden. Controller haben mit der SAC die Möglichkeit, den analysierten Datenbestand eigenständig auf ansprechenden Dashboards darzustellen und diese im Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Positiv hervorzuheben ist auch, dass viele SAC-Lerninhalte als Videos, Online-Webi- nare und in Form von Blogs frei zugänglich sind, was letztlich auch zu einer guten Akzep- tanz der Cloud-Lösung beiträgt. Anfängliche Bedenken gegenüber der Cloud-Lösung wei- chen daher zunehmend der Erkenntnis, dass der Self-Service-Ansatz, bei dem die End­ anwender verhältnismäßig einfach eigene Be- richte erstellen können, die wahrscheinlich richtige Strategie für die Zukunft ist. Der hierfür verwendete historische Datenbestand muss allerdings eine Zeitdimension haben, um einen Trend prognostizieren zu können. 14 Kritische Würdigung Die SAP Analytics Cloud ist das strategische Produkt der SAP, wenn es um die Themen Business Intelligence, Unternehmensplanung und Predictive Analytics geht. Wie bei anderen cloudbasierten Lösungen erfolgt der Zugriff über den Webbrowser. Da sowohl die Software als auch die notwendige IT-Infrastruktur von der SAP gehostet werden, können Unterneh- men eine bi-modale IT-Architektur betreiben: Die klassischen Anwendungssysteme werden weiterhin on-Premises genutzt, werden aber um Analytics-Werkzeuge aus der SAP-Cloud ergänzt. Ein Vorteil dieses hybriden Cloud- Musters ist, dass man bei der Entwicklung in- novativer Applikationen nicht an die Release- Zyklen der unternehmenskritischen Anwen- dungssysteme gebunden ist und so in kürzeren Zeitabständen innovative Analytics-Lösungen erstellen und weiterentwickeln kann. Die SAP erweitert die Möglichkeiten der SAC spürbar mit jedem Release. Man muss aller- keiten in den Daten in Form von Charts oder Ta- bellen angezeigt werden. Neben diesen Smart- Assist-Features besteht auch noch die Mög- lichkeit, komplexere Prognosemodelle (Smart Predict) in der SAC anzulegen. Die Daten der SAC sollen dann genutzt werden, um Vorher­ sagen für die Zukunft ableiten zu können. Diese Predictive-Szenarien lassen sich mit Hilfe der vorhandenen SAC-Daten trainieren. Momentan kann man Klassifikations- und Regressionss­ zenarien anlegen sowie Zeitreihenanalysen durchführen. Klassifikationsszenarien kön- nen u. a. dabei unterstützen, wenn man unter- nehmensrelevante Fragestellungen hat, für die es binäre Antworten gibt. Eine Klassifikations- analyse könnte beispielsweise die Frage beant- worten, ob ein Kunde voraussichtlich positiv oder negativ auf eine Marketingmaßnahme re- agieren wird. Ein Regressionsszenario wird verwendet, wenn man die Einflussfaktoren ei- ner Kennzahl untersuchen möchte. Mit einer solchen Analyse könnte man daher ermitteln, welche Faktoren in welchem Umfang Auswir- kungen auf den Unternehmensumsatz haben. 13 Zeitreihenanalysen dienen schließlich dazu, die Entwicklung einer Kenngröße vorherzu­ sagen. Mit einer Zeitreihenprognose ließe sich so die Frage untersuchen, wieviel Stück eines Produkts in der Zukunft produziert werden sollte. Abb. 8: SAC-Dashboard mit Ist- und Plandaten SAP Analytics Cloud

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