CONTROLLER Magazin 2/2020
6 Center-Verrechnungen sind bspw. notwendige Konsequenzen 7 . Es dürfte eigentlich nicht ver- wundern, dass sich dadurch die Anforderungen an den Controller erhöhen 8 und nach dessen permanenter Wissenserweiterung rufen. Zum einen gilt es, jene Verrechnungsbasen und Tools klug auszuwählen und somit eine mög- lichst realitätsnahe Informationsbereitstellung wie bspw. Kalkulation zu ermöglichen. Zum an- deren bedarf es sehr intensiver, verlässlicher Dokumentationen und bedarfsgerechter Analy- sen, weil die mannigfaltigen Verrechnungsmög- lichkeiten auch unterschiedlichste Handlungs- empfehlungen bewirken könnten. Die dadurch initiierte Beeinflussung der Verhaltenseigen- schaften 9 der Entscheidungsträger und die Ge- fahr möglicher Verzerrungen in der Informati- onsübertragung aufgrund ungenügender Aus- wahl der KPIs und/oder von Visualisierungen ist keinesfalls zu unterschätzen. Nicht selten führen bekanntermaßen Modifizie- rungen in Kostenrechnungssystemen (z. B. Ver- schiebung von Kapazitätskoeffizienten zwischen bare Vertriebswege und allemal dem E-Com- merce dominieren jetzt heterogene Kosten- verursachungen 6 . Der immense Druck nach er- höhter Wettbewerbsfähigkeit zwingt die Unternehmen nun in steigendem Maße, diese blitzschnell zu identifizieren, fachkundig zu ana- lysieren und zielorientiert zu steuern. Um diesen Anforderungen angemessen zu ge- nügen, bedarf es zahlreicher indirekter Verrech- nungen und demzufolge einer intelligenten, un- erlässlichen Weiterentwicklung bzw. einem Re- launch von zweckmäßigen Tools (vgl. Abbildung 3). Stundensatzrechnung, Prozesskostenrechnung oder auch unterschiedlichste Ausprägungen von ten mit geringem Konkretisierungsgrad an In- formationen. Interpretationshilfen vonseiten des „Controllers“ waren deshalb häufig zwin- gend und i. d. R. äußerst willkommen. ... unterscheidet sich grundsätzlich von den heutigen Anforderungen Seitdem hat sich nicht nur der Anspruch an das Controlling extrem gewandelt (vgl. Abbildung 2). Bedingt durch sich ständig veränderte Markt- bedingungen und damit z. B. einhergehende extrem kurze Produktlebenszeiten, agile Liefe- rantenbeziehungen und mannigfaltig gestalt- Autor Prof. Dr. Jana Eberlein ist Professorin für Controlling an der Hochschule Harz. Ihre Forschunsschwerpunkte liegen auf den Gebieten Management Accounting, Risikocontrolling und Budgetierung. Sie lehrt u. a. in den Masterstudiengängen FACT: Finance, Accounting, Con- trolling, Taxation & Law sowie BWL (berufbegleitend) und Busi- ness Consulting. E-Mail: jeberlein@hs-harz.de Abb. 2: Veränderungsverlauf in der Informationsbereitstellung Positive Perspektiven für das Controlling
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