CONTROLLER Magazin 2/2020

65 „K urzum: Je größer der situative Bedarf ist, desto höher sind Nutzenpotenzial und Priorität einer Maßnahme!“ Diese einfachen Gesetzmäßigkeiten gelten auch für den Handlungsbedarf – also den kontinuierlichen Bedarf an Maßnahmen, den Menschen und Organisationen haben, um Ziele zu erreichen und erfolgreich zu bleiben. Auslöser sind Ereignisse, die sich positiv oder negativ auf Zielerreichung und Erfolg auswir- ken können. Dies können Erkenntnisse über Technologien, Chancen und Risiken oder um Vorkommnisse, wie z. B. Ideen, Vorschläge, Abweichungen, Fehler oder Gesetzesände- rungen oder Aktionen von Wettbewerbern sein (vgl. Abbildung 1). Damit man sich bei der Vielzahl der Ereignisse nicht verzettelt, braucht es ein übergeordnetes Ziel, an dem sich alle Entscheidungen ausrichten und eindeutige Prioritäten, um die Mittel und Kräfte darauf zu fokussieren. Im ersten Schritt ist stets der Handlungsbedarf zu bewerten, da er dem potenziellen Nutzen ei- ner Maßnahme entspricht. Je nachdem ob das Ereignis sich positiv oder negativ auswirkt, ist eine dieser Fragen zu stellen: · Wie hoch ist der potenzielle Nutzen, wenn etwas unternommen wird? · Wie hoch ist der potenzielle Schaden, wenn nichts unternommen wird? Im zweiten Schritt wird der Ressourcenbedarf der angedachten Maßnahme bewertet, um das Verhältnis von Nutzen und Aufwand zu er- mitteln – also um zu bestimmen, ob sich die Maßnahme lohnen wird. Mit EFP werden diese Bewertungsschritte schnell und objektiv durchgeführt. In kürzester Zeit erhält man ein- deutige Werte, die sichere Entscheidungen, glasklare Prioritäten und eine effiziente Um- setzung der Maßnahmen ermöglichen – Vor- aussetzungen für eine agile Entwicklung und kontinuierlichen Erfolg. EFP in Kürze Bei EFP Erfolgsfokussierte Priorisierung han- delt es sich um eine objektive und praktische Bewertungsmethode, die ausführlich in CM März/April 2016 beschrieben wurde. EFP wurde mehrfach ausgezeichnet, weil sie auch unter Unsicherheit und hohem Zeitdruck zu guten Entscheidungen und eindeutigen Priori- täten führt. · Die EPZ zeigt an, wie stark sich das Ereignis auf den Erfolg auswirken wird, also wie hoch Handlungsbedarf und potenzieller Nutzen der Maßnahme sind. · Die RBZ zeigt an, wie aufwändig die angedachte Maßnahme sein wird. · Der MMI zeigt das Verhältnis von Nutzen und Aufwand – also ob und in welchem Maße sich die angedachte Maßnahme wirt- schaftlich lohnen wird (vgl. Abbildung 2). EFP in der Praxis – von der Budget- planung bis zur Projektfreigabe Das Beispiel der Stadtwerke Karlsruhe (SWK) zeigt, wie EFP typischerweise eingeführt wird, auf welche Stolpersteine man achten sollte und welchen Praxisnutzen die Methode für Ent- scheider und Unternehmen hat. Wie alle kom- Abb. 1: Ursache-/Wirkungskette „Bewertung und Priorisierung von Impulsen Abb. 2: EPZ – drei Werte die es in sich haben CM März / April 2020

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