CONTROLLER Magazin 2/2020
61 empfehlenswert, sich zu vertiefen und umfas- sendere Hinweise zu einer Recherche über den Wettbewerb und der Konkurrenz zu geben. Glei- ches gilt für das dritte Kriterium (Marktpotentiale und Trends), dieses wurde in zwölf Vorlagen an- geführt. Ein weiterer Aspekt in der inhaltlichen Darstellung ist eine Meilenstein- bzw. Umset- zungsplanung . Hier ist zu erwähnen, dass zum Teil die Meilensteine für die Umsetzung definiert sind, jedoch kein Fahrplan für die entsprechende Umsetzung bzw. Einhaltung vorhanden ist. Als letztes Kriterium in der inhaltlichen Analyse wur- den die Checklisten untersucht, die die Voll- ständigkeit des Business Plans gewährleisten sollen. Wenn solche Checklisten verfügbar sind, sind diese hilfreich, um gedanklich die einzelnen Aspekte des Business Plans durchzugehen und abzuhaken oder nachzubessern. Informationen zur Finanzplanung: Bei der Finanzplanung wurde die Gewinn- und Ver- lustrechnung als Erstes herangezogen, da sie in den meisten Vorlagen wie auch der Fi- nanz- oder Liquiditätsplan sehr ausführlich und detailliert dargestellt wird. In dieser Kate- gorie ist zu erwähnen, dass es bei einigen Vorlagen einen speziellen Finanzierungsplan zum Erstellen gibt. Folgend wurde nach Informationen über private Ausgaben, private Entnahmen und den Un- ternehmerlohn recherchiert. Hier wurde in den Vorlagen ersichtlich, dass drei Vorlagen dieses Thema sehr ausführlich behandeln. In zwölf Vor- lagen waren keine Informationen über die Le- benshaltungskosten zu finden bzw. zu ermitteln. formationen für die Fremdkapitalgeber zusam- mengefasst sein. Es sollte auf eine pointierte Darstellung der wesentlichen Daten geachtet werden. Generell ist bei dem Executive Sum- mary zu sagen, dass es in den Business- Plan- Vorlagen nicht die Aufmerksamkeit und Rele- vanz bekommt, wie es erwünscht wäre. Folgend werden Informationen rund um das Gründungsteam, die Geschäftsführung oder das Management dargestellt. Diese Dar- stellung ist abhängig vom generellen Aufbau der Vorlage und reicht von sehr detailliert bis nicht vorhanden. Ein weiteres Analysekriterium ist die Beschreibung des Geschäftsmodells oder die generelle Organisation im jeweiligen Unterneh- men. Hier ist anzumerken, dass Informationen zu Mitarbeitern oder den generellen operativen Ablauf im Unternehmen zum Teil gegeben wer- den. Ein zusätzlicher Aspekt ist die Abfrage der Rechtsform im Tool, die bei den meisten Vorla- gen vorhanden ist. Jedoch wäre eine generelle Übersicht über die Rechtsformen mit einer Aus- wahlmöglichkeit wünschenswert. Diese sollte mit dem Finanzplan verknüpft sein, um ertrag- steuerliche Aspekte zu berücksichtigen. Für die Abfrage über die Branche und den Markt wurden für die vergleichende Darstellung der Vorlagen drei Kriterien festgelegt. Im ersten Schritt wurden die Vorlagen nach allgemeinen In- formationen über Markt und Branche untersucht, bei siebzehn Vorlagen traf dies zu. Bei der Wett- bewerbs- und Konkurrenzanalyse ging hervor, dass die zu befüllenden Inhalte für dieses Kriteri- um eher kurzgehalten werden. Hier wäre es Abbildung 3 verdeutlicht, dass die meisten Vor- lagen über die typischen Elemente eines Busi- ness Plans verfügen. Die Anzahl der Sterne stellt die Benutzerfreundlichkeit und Ausführlichkeit dar. Je mehr Sterne, desto einfacher und kom- fortabler ist die Anwendbarkeit für den Gründer. Kommentierungen zu den Kategorien Informationen zur Aufbereitung: Es zeigt sich, dass die Vorlagen in der Kategorie Aufbe- reitung der Business Pläne benutzerfreundlich gestaltet sind. Häufig stehen bei den einzelnen Arbeitsschritten noch zusätzliche Tipps als Aus- füllhilfe zur Verfügung. Hervorzuheben ist hier eine Vorlage, welche mit ergänzenden Fragen durch die Vorlage navigiert. Diese Fragen sind speziell auf Personen ausgerichtet, die keine fachliche Expertise mitbringen. Für jeden Inhalt werden spezielle Fragenkataloge angeführt. Informationen zu den Inhalten: Für die Erstel- lung der Inhalte eines Business Plans gibt es von einzelnen Anbietern zusätzliche Leitfäden und Handbücher. Diese dienen als ergänzende Stütze beim Verfassen des Business Plans. Die- se zusätzlichen Dokumente bieten eine Über- sicht über die Schwerpunkte und Inhalte eines Business Plans. Bei diesen Leitfäden und Hand- büchern ist anzumerken, ab wann es zu einer Ablenkung von den Kerninhalten und vom Haupttool kommt. Die Haupttools werden, ab- hängig vom Anbieter, in unterschiedlichen For- maten zum Download zur Verfügung gestellt. Zum Teil sind diese toolbasiert aufgebaut, mit- tels Microsoft Excel oder auf Basis einer Check- liste bzw. mittels Microsoft Word oder als PDF- Datei. Die Vorlagen, die auf Microsoft Excel auf- bauen, bieten eine übersichtliche und klare Dar- stellung in Form einzelner Tabellenblätter. Innerhalb dieser Blätter ist eine einfache und ra- sche Navigation möglich. Die Vorlagen, die als Basis Microsoft Word oder PDF-Dateien ver- wenden, bieten eine größere Möglichkeit, freie Texte zu verfassen. Dieses Verfassen von Tex- ten fordert vom Anwender ein gewisses Know- how und fachliches Einarbeiten in die Thematik. Zu Beginn bei den inhaltlichen Aspekten soll- te das Executive Summary stehen, dieses ist nicht in jeder Vorlage integriert. Generell sollten bei dem Executive Summary die relevanten In- CM März / April 2020 Autoren Prof. (FH) Rudolf Grünbichler, MA lehrt an der Fachhochschule CAMPUS 02 in Graz, Österreich. E-Mail: rudolf.gruenbichler@lv.campus02.at Tel.: +43 316 6002 - 179 Maria Lipp, BSc MSc ist hauptberufliche Vortragende an der Studienrichtung Rech- nungswesen & Controlling an der FH CAMPUS 02 in Graz. E-Mail: maria.lipp@campus02.at
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