CONTROLLER Magazin 2/2020

RMA Risk Management & Rating Association e.V. 98 Editorial TOP EVENT 12. März 2020 RMA-Jahresauftaktveranstaltung der Region Süd-West in Stuttgart 22. April 2020 Start des nächsten Fortbildungsprogramms Enterprise Risk Manager (Univ.) 9./10. November 2020 Risk Management Congress in München  Zudem wird nirgends ausgeführt, dass schon bei der Vorbereitung „unternehmerischer Entscheidungen“ deren Auswirkungen auf den Risikoumfang analysiert und im Ent-scheidungskalkül berücksichtigt wurden (§93 AktG, Business Judgement Rule). Das im Geschäftsbericht der euromicron AG skizzierte Risikofrüherkennungssystem ist nicht in der Lage, „bestandsgefährdende Entwick-lungen“ und Insolvenzen adäquat früh zu erkennen und erfüllt daher nicht die gesetzli- chen Anforderungen (wie sie im DIIR RS Nr. 2 von 2018 abgebildet sind). Die hier exempla- risch gezeigten Defizite sind „typisch“ und be vielen Unternehmen kann man nur hoffen, dass – auch in einer zukünftigen Wirtschaftskrise – man ausreichend viel „Glück“ hat und beste- hende Risiken sich eben nicht materialisieren. Es ist erschreckend, dass auch 20 Jahre nach KonTraG derartige methodische Schwächen in Risikomanagementsystemen existieren; trotz Prüfung des Abschlussprüfers und dass die notwendigen Methoden speziell zu Quantifizi - rung und Aggregation von Risiken kaum ge- prüft werden. Anders als im DIIR RS Nr. 2 fehlt im IDW PS 340 auch der explizite Hinweis, die „Methode“ zu prüfen. Die bisherigen Prüfungen sind oft oberflächlich und weitgehend wertlos Es ist unbedingt notwendig, dass der neue IDW PS 340 (2020) offenbar bestehende „Prüfungs- lücken“ schließt und sicherstellt, dass z.B. auch Liquiditätsrisiken quantifiziert und sämtliche Risiken durch eine adäquate Methode, die Monte-Carlo-Simulation, aggregiert werden. Nur so werden die Risikomanagementsysteme ökonomisch nützlich und gesetzeskonform. Ich hoffe also, dass mit dem neuen IDW PS 340 und dem DIIR RS Nr. 2 endlich erreicht wird, dass die (meisten) Unternehmen nützliche Risikomanagementsysteme erhalten, die be- standsgefährdende Entwicklungen erkennen >> Der neue Arbeitskreis „Rating & Risk Management“ startet mit hoher Resonanz Die Verschmelzung der Berufsverbände RMA Risk Management Association e.V. und BdRA Bundesverband der Ratinganalysten e.V. im Oktober des letzten Jahres vereinigt die verschiedenen Risk Management- Methoden künftig unter einem Dach. Der neue Arbeitskreis „Rating & Risk Manage- ment“ veranstaltete sein erstes Meeting am 21. Januar 2020 in München, er unterstützt die Arbeit der – Bilanzierungsverantwortlichen in den Unternehmen – Credit-Assessment-Verantwortlichen – Supply Chain Risk Manager – Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater bei Rating Advisory. Unter der Leitung von WP/StB Dieter Pape, Rating Analyst, Gründer einer mittelständischen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs­ gesellschaft, Gründer und Beirat der URA Research GmbH, München und Beirat der RMA, München hat der Arbeitskreis seine erfolgreiche Tätigkeit aufgenommen. Unter dem Thema „Bilanzsaison 2020 – Rating & Risk Management sind gefordert“ wurden die nachstehenden Inhalte vorgetragen und mit großem Interesse diskutiert: 1. Bilanzierungsstrategien mit Bilanz- rating-Effekten Referent: Ralph Breuling, Inhaber Ralph Breuling Consulting, Saarbrücken, vormals CFO Karlsberg Brauerei, Homburg. 2. IDW-Standard EPS 40 - Kritik an „Nichtbeachten von Rating“ Referent: Prof. Dr. Werner Gleißner, Vorstand, Future Value Group AG, Leinfelden-Echterdingen. 3. Früherkennung von Unternehmenspleiten - Instrumente der Bonitätsanalyse von Großkunden und Lieferanten Referentin: Doris Wolff, Steuerberaterin/ Wirtschaftsprüferin, SRS Audit GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München. Prof. Dr. Wolfgang Biegert, stellv. Vorsitzender des Vorstands der RMA stellte zu Beginn des Arbeitskreis-Meetings das neue Netzwerk für Risikomanagement & Rating vor. Zentrales Ziel ist die Förderung des unternehmens-, bran- chen- und länderübergreifenden Dialogs zum Thema Risikomanagement & Rating. Im Mittel- punkt des Leistungsspektrums stehen Interes- senvertretung, Weiterbildung, Kongresse und Arbeitskreise. In den Arbeitskreisen werden ins- besondere konkrete Ergebnisse erarbeitet (Publikationen, Stellungnahmen, Hilfsmittel für die praxisorientierte Anwendung, usw.). Der fachliche Austausch der Arbeitskreismitglieder und das Networking nehmen ebenfalls einen hohen Stellenwert ein. Ralf Kimpel, Vorsitzender und unternehmerische Entscheidungen vorbe- reiten helfen. Auf diesem Weg muss erreicht werden, dass bei methodisch unausgereiften Risikofrüherkennungssystemen der Abschluss- prüfer klar interveniert – sonst bringen diese Prüfungen keinen Nutzen. // Prof. Dr. Werner Gleißner

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