Controller Magazin 9/10-2020
78 Controller Magazin | Ausgabe 5 IT / DIGITALISIERUNG Grundsätzlich stehen zwei Möglichkeiten der Darstellung zur Verfügung: Die separate Anzeige neben der Basisgra- fik oder die integrierte Darstellung direkt an den Basis- säulen oder -balken. Jede dieser Abweichungsanzeigen visualisiert die Differenz der gezeigten Basiswerte (z. B. Ist) zu einem zweiten, nicht gezeigten Szenario (z. B. Plan). Die separate Darstellung neben oder über der Basisgra- fik bildet die universelle Standardlösung (siehe Abb. 2, erste Reihe). Hier sind die Abweichungen sehr deutlich zu erkennen und können einfach beschrif tet werden, ohne dass Probleme mit Überschneidungen auftreten. Mehrere Abweichungsdiagramme lassen sich modular kombinieren, z. B. absolute und relative Abweichung. Außerdem erlaubt die separate Anzeige Überleitungs- darstellungenmit kleinenWasserfall-Diagrammen (siehe Abb. 2, zweite Reihe). Mit diesen wird z. B. die kumulierte Abweichung über mehrere Zeitperioden gezeichnet oder, mit vertikaler Achse, eine Ergebnisrechnung visualisiert. 3 Die integrierte Abweichungsanzeige ist immer dann empfehlenswert, wenn für das gesamte Diagramm möglichst wenig Platz verbraucht werden soll. Der häu- figste Anwendungsfall sind Small-Multiple-Diagramme (siehe Abb. 2, dritte Reihe). Kleinere Abweichungen sind hier kaum erkennbar. Große Abweichungen haben je- doch eine wichtige Signalwirkung und erhöhen die Aus- sagekraft der Grafik. In den hier vorgestellten Diagrammtypen werden Basis- werte und Abweichungen kombiniert angezeigt. Dies hat den Vorteil, dass mehrere Aussagen visuell transpor- tiert werden. In den Basiswerten werden Muster und Trends sichtbar, z. B. die Saisonalität der Istwerte. Posi- tive und negative Abweichungen springen durch ihre Farbsignale ins Auge. Die Größe der einzelnen Abwei- chungen ist einfach zu vergleichen. Es entsteht ein intui- tives Verständnis der Größenrelation zwischen Abwei- chung und Basiswert. Tabellentypen In Tabellenform werden jene Daten präsentiert, bei de- nen es auf Vollständigkeit und Nachvollziehbarkeit aller Details ankommt. Wie bei Diagrammen lassen sich auch bei Tabellen mehrere Grundtypen unterscheiden aus de- nen zahlreiche Varianten abgeleitet werden können. Die Grundformen von Tabellen sind weniger differen- ziert als Diagrammtypen. Die drei Grundformen (siehe Abb. 3) unterscheiden sich vorrangig durch die Art der Datenkategorien, welche horizontal und vertikal aufge- spannt werden. Abweichungstabellen haben nur eine Hauptdimension, die vertikal aufgespannt ist (siehe Abb. 3, erste Reihe). In den Tabellenspalten sind ausgewählte Datenszenarien nebeneinander angeordnet. Häufig sind dies Plan-, Ist-, Vorjahres- oder Forecast-Werte. Möglich sind aber auch andere Datenspalten, die für einen Vergleich herangezo- gen werden sollen, z. B. die Werte einer Referenzfiliale. Neben diesen Basisspalten bekommt die Tabelle eine oder mehrere Abweichungsspalten, welche rechnerisch aus den Basiswerten abgeleitet sind. Die Abweichungen sind für Leser der Tabelle oft wichtiger als die Basiswerte, weil sie eine inhaltliche Beurteilung ermöglichen. Um dieser wichtigen Funktion gerecht zu werden, lassen sich Abweichungsspalten sehr gut mit speziellen Visualisie- rungsspalten ergänzen. Diese zeigen kleine Datenbal- Dipl.-BW. (FH) Markus Wolff ist Gründer und Geschäfts- führer der chartisan GmbH in Potsdam, einem Service Provider für Datenvisualisie- rung und Reporting-Lösun- gen. Er ist auf die praktische Umsetzung von Berichten nach den Regeln von SUCCESS und IBCS spezialisiert, u.a. als Trainer für die Controller Akademie und HICHERT + FAISST. Zuvor arbeitete er als Konzern-Con- troller bei der Saubermacher AG in Graz. info@chartisan.com Abb. 2: Ergänzende Visualisierung von Abweichungen
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