Controller Magazin 9/10-2020
74 Controller Magazin | Ausgabe 5 Problem Immer mehr Unternehmen führen Lean-Prinzi- pien ein, finden ihre Anforderungen an passende Kosten- information aber von der traditionellen Kostenrechnung nicht ausreichend abgedeckt. Ziel Eine am Lean-Gedanken orientierte Kostenrech- nung baut neue Kostenzurechnungsobjekte ein und stellt bisher vernachlässigte Kosteninformationen zur Verfügung. Methode Gängige Kostenrechnungsansätze werden ei- nem geschlossenen “accounting for lean” Ansatz gegen- übergestellt, Gemeinsamkeiten und Überschneidungen aufgezeigt. Beschreibung Obwohl ein Kostenrechnungssystem – im Unterschied zur Finanzbuchhaltung – nicht verbindlich vorgeschrieben ist, bereiten Unternehmen zur Entschei- dungs- und Planungsunterstützung, Bestimmung des wirtschaftlichen Erfolgs oder für die Zuweisung von Ver- antwortlichkeiten Kosteninformation auf (vgl. Horsch 2018, S.17f). Ohne Kosteninformationen geht es nicht! Diese Aussage gilt zunächst für alle Unternehmen, egal welche Steue- rungsphilosophie sie verfolgen. Als einer der wichtigsten und inzwischen weitverbreiteten Managementansätze hat sich seit Anfang der 90er-Jahre der Lean Manage- ment Ansatz etabliert. Sein Fokus liegt auf der Wert- schöpfung für den Endkunden und die Vermeidung je- der Art von Verschwendung imWertschöpfungsprozess (vgl. Charifzadeh et al. 2013). Auch Lean Management braucht Kosteninformation. Ei- nige Lean-Prinzipien sind für die Kostenrechnung dabei von besonderer Bedeutung: ▶ Fokus auf Wertstrom allgemein und nicht auf einzelne Produkte ▶ Konzentration auf die Vermeidung von Verschwendung ▶ Weitestgehende Vermeidung von Beständen ▶ Priorisierung des Flussprinzips (Losgröße 1) in der Produktion ▶ Hohe Bedeutung der produktiven Kapazitäts auslastung ACCOUNTING FOR LEAN Braucht Lean Management eine neue Kostenrechnung ? von Andreas Taschner ©utah778–www.istockphoto.com
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