Controller Magazin 9/10-2020
71 Controller Magazin | Ausgabe 5 PRAXIS mensübergreifenden Studien und damit belastbaren Aussagen. Mittels qualitativer Experteninterviews haben wir systema- tisch und tiefergehend die Probleme des Benchmarkings und deren Ursachen analy- siert. Für ein umfassendes Bild wurden 21 Interviewpartner befragt, darunter opera- tive Mitarbeiter, Projektleiter und Vertreter des Top-Managements. Aus den Experten- interviews haben wir zentrale Erfolgsfakto- ren identifiziert. Abbildung 1 ordnet diese den einzelnen Prozessphasen des Bench- markings zu und bewertet sie nach ihrer Beeinflussbarkeit. Akzeptanz schaf fen Drei zentrale Erfolgsfaktoren ließen sich identifizieren: (1) die unternehmensinterne Akzeptanz für ein Benchmarking, (2) die Si- cherstellung einer hinreichend hohen Ver- gleichbarkeit und (3) die Of fenheit zwi- schen den Benchmarking-Partnern. Akzep- tanz erfordert eine of fene und intensive Kommunikation über den ganzen Bench- marking-Prozess hinweg. Ohne eine gene- relle Akzeptanz fällt es schwer, die beteilig- ten Akteure zu einer kooperativen Zusam- menarbeit und Unterstützung der Bench- marking-Bemühungen zu bewegen. Folglich ist es von entscheidender Bedeu- tung, dass Mitarbeiter und Führungskräfte dem Benchmarking positiv gegenüberste- hen. Andernfalls wird die Datenbeschaf- fungsphase nicht mit der notwendigen Sorgfalt durchlaufen und es kommt zu Falschangaben oder bewussten Manipula- tionen. Besonders erfolgskritisch sind der Projekt-Kick-of f und die Präsentation der quantitativen Vergleichsergebnisse. Zu die- sen Zeitpunkten besteht ein erhöhter Kom- munikationsbedarf. Vor allem nach der Prä- sentation der Benchmark-Ergebnisse ist da- rauf zu achten, dass die Diskussion ergeb- nisoffen und vor allem konstruktiv verläuft. Es sollte demnach nicht über die Vergleich- barkeit der Ergebnisse, sondern vielmehr über mögliche Maßnahmen zur Verbesse- rung diskutiert werden. Eine gute Kommu- nikation, die die Ziele eines Benchmarkings klar benennt und für eine generelle Trans- parenz sorgt, erhöht nicht nur die Akzep- Summary Der Beitrag untersucht, wie man auf den Benchmarking-Prozess und damit den Erfolg des Projekts erfolgreich Einfluss nehmen kann. Im Rahmen einer qualita- tiven Befragung von Benchmarking-Ex- perten konnten drei Erfolgsfaktoren aus- gemacht werden. Zentral sind die Schaf- fung von Akzeptanz, die Sicherstellung der Vergleichbarkeit und die Offenheit zwischen den Benchmarking-Partnern. Abb. 1: Erfolgsfaktoren imBenchmarking-Prozess „Ohne eine generelle Akzeptanz fällt es schwer, die beteiligten Akteure zu einer kooperativen Zusammenarbeit und Unterstützung der Benchmarking- Bemühungen zu bewegen.”
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