Controllermagazin 6/2020

34 Controller Magazin | Ausgabe 6 Die Welt und das Wirtschaftssystem sind sich stets wandelnden Herausforderungen unterworfen. Die Ursachen sind dabei höchst unterschiedlich und reichen von po- litischen Konflikten über Wirtschaftskrisen bis hin zu Umweltkatastrophen. Insbeson- dere der Klimawandel und die damit ver- bundene Gefährdung der Ökosysteme als Lebensgrundlage des Menschen sind in der Vergangenheit zunehmend in den Fokus gerückt. Unternehmen im Spannungs- feld von Klimaschutz und CO 2 - Minderungszielen Der Schutz des Klimas – so gehen die meis- ten Wissenschaftler heute davon aus – wird die große Herausforderung der kommen- den Jahrzehnte sein. Die meisten Staaten haben sich daher ambitionierte Klima- schutzziele gesetzt und dabei einen Schwer- punkt auf die Reduzierung von Treibhaus­ gasen (THG), insbesondere CO 2 -Emissionen, gelegt. 1 Um die Emissionen weiter zu senken, aber gleichzeitig eine Politik der Verbote zu ver- hindern, erscheint ein betriebswirtschaf t­ licher Ansatz zur Reduktion von CO 2 am ge- eignetsten. Wird CO 2 bepreist und damit ein Kostenfaktor, muss dies auch in der Unter- nehmenssteuerung als ein solcher betrach- tet werden. Damit wird Unternehmen der Anreiz gegeben, ihre Emissionen (weiter) nachhaltig zu senken, indem zum Beispiel im Rahmen des Energiemanagements Effi- zienzpotenziale gehoben werden oder auch Ansätze eines Brennstoffwechsels bzw. der Integration erneuerbarer Energien verfolgt werden. 2 Auswirkungen der regulatori- schen CO 2 -Bepreisung auf Unternehmen Mit dem Brennstof femissionshandel, als zentraler Baustein des „Klimaschutzpro- gramms 2030“, weitet die Bundesregierung die CO 2 -Bepreisung über die bisherigen Sek- toren Industrie und Energiewirtschaft hin- aus auf die Bereiche Verkehr und Gebäude aus. Das „Gesetz über ein nationales Emissi- onshandelssystem (nEHS) für Brennstof f- emissionen (BEHG)“ legt hierzu den rechtli- chen Rahmen. Das nEHS erfasst die Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brenn- und Kraftstoffe (insbesondere Heizöl, Flüssiggas, Erdgas, Kohle, Benzin und Diesel). Dabei umfasst das System im Sektor Wärme die Emissio- nen der Wärmeerzeugung des Gebäudesek- tors sowie der Energie- und Industrieanla- gen außerhalb des EU-Emissionshandelssys- tems (EU-EHS). Im Verkehrssektor werden Emissionen aus der Verbrennung fossiler Kraftstoffe, jedoch nicht dem Luftverkehr, der dem EU-ETS unterliegt, erfasst. Nationale CO 2 -Bepreisung ab dem01.01.2021 Ab dem 01.01.2021 besteht somit die Pflicht zur Abgabe von Emissionszertifikaten: Un- ternehmen, die Heiz- und Kraftstoffe in Ver- kehr bringen, werden gesetzlich verpflichtet, Zertifikate (als Verschmutzungsrechte) in Höhe des im Verbrauch verursachten CO 2 - Ausstoßes zu erwerben. Für jede Tonne CO 2 , die bei der Verbrennung der Brennstof fe freigesetzt werden kann, muss ein Zertifikat abgegeben werden. Die Zertifikate und damit der Ausstoß von CO 2 werden zwischen 2021 und 2025 zu- nächst mit einem Festpreissystem ausge- stattet, das eine schrittweise Erhöhung der Zertifikatspreise und damit eine kontinu- ierliche Verteuerung der Brennstof fe vor- sieht. Zum Start gilt ein Preis von 25 €/t CO 2 -BEPREISUNG Nachhaltigkeit und Klimaschutz Auswirkungen und Steuerungsmöglichkeiten durch die neue CO 2 -Bepreisung ab 2021. Von Lukas Michalsky / Andrea Kämmler-Burrak CM LIVE DOWNLOAD ©bluedesign–www.adobe.com

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