CONTROLLER Magazin 5/2019

95 Liebe Leserinnen und Leser, Kernaufgabe eines unternehmerischen Risikomanagementsystems ist es, mögli- che bestandsgefährdende Entwicklungen früh zu erkennen. Damit gilt es festzule- gen, was für das Unternehmen eigentlich eine bestandsbedrohende Entwicklung darstellt. Traditionell (und vor einigen Jahren auch durchaus ausreichend) wurde im Risikomanagement hier betrachtet, inwieweit das Eigenkapital ausreicht, mögliche Risikoeinschläge abzudecken. Inzwischen ist es aber essenziell, auch und vor allem die Liquidität zu betrachten. Hier greift es aber zu kurz, zu prüfen, ob die bestehende Liquidität inkl. etwaig möglicher zusätzlicher Kreditlinien ausreicht, die Risiken zu decken. Die Praxis zeigt aber, dass eine Bestandsbedro- hung in der Regel schon vorher gegeben ist. Dann nämlich, wenn mit Kreditgebern verein- barte Covenants verletzt werden oder aber ein notwendiges Mindestrating nicht mehr gewähr- leistet werden kann. Für die Unternehmen heißt das also, einzuschätzen, welches Rating es zukünftig in verschiedenen Szenarien erhält. Nur so kann beurteilt werden, ob beim Ein- schlag größerer Risiken das Unternehmen sich in einer bestandsgefährdenden Entwicklung befindet oder nicht Damit ist Rating ein unver- zichtbarer Bestandteil eines Enterprise Risk Management! Neben dieser zentralen Verbindung von Risiko- management und Rating gibt es durchaus noch weitere Anknüpfungspunkte. Auch für die eige- nen (wesentlichen) Kunden werden in Unter- nehmen häufig Bonit tseinschätzungen und damit explizit oder implizit Ratingeinschätzun- gen betrachtet, um zu entscheiden, ob diese beliefert werden, ob und inwieweit diese Sicherheiten stellen müssen usw. Bisher gibt es in Deutschland zwei rechtlich voneinander unabhängige Vereine für Risiko- management (die RMA) und Rating (den BdRA). Seit Jahren pflegen wir ber schon ein freund- schaftliches Miteinander, das sich auch in per- sonellen Verflechtungen zeigt Seit Jahren ist das BdRA Vorstandsmitglied Werner Gleißner im Beirat der RMA. Und seit einem Jahr ist der Vorstandsvorsitzende des BdRA, Wolfgang Biegert, nun auch im Vorstand der RMA. Seit längerem werden weitergehende Möglichkei- ten, die Kräfte der beiden Vereine zu bündeln, diskutiert. Aus diesen Gesprächen resultiert der Vorschlag an die jeweiligen Mitglieder, den BdRA in die RMA aufzunehmen und den Verein in Risk Management & Rating Association (RMA) e.V. umzubenennen. Die Vorteile dieses Zusammenschlusses sind vielfältig. Zum einen ergeben sich Synergie- potenziale in der Administration und damit auch eine Stärkung der finanziellen Basis Durch das größere Netzwerk und die höhere Marktpräsenz sind bessere Wachstumsmöglichkeiten gege- ben. Schließlich weist der neue Verein auch ein breiteres fachliches Spektrum auf, das auch zu einem besseren Zugang zur RMA-Zielgruppe der „Entscheider“ führt, z.B. mit Instrumenten des Ratings. Um diese fachliche Verbindung zu stärken wird es auch einen neuen Arbeitskreis zu „Risikomanagement und Rating“ unter Leitung von Hr. Dieter Pape geben, der Mitglied im Vorstand der BdRA ist und auch seit Jahren Mitglied der RMA. Gerne darf ich sie auch auf unseren kommen- den Risk Management Congress hinweisen. Die Jahreskonferenz der Risikomanager öffnet in diesem Jahr ihre Tore am 21. und 22. Okto- ber 2019 in Berlin. Nach der erfolgreichen 13. Aufl ge des Risk Management Congress im vergangenen Jahr, erwartet die Teilnehmer der diesjährigen Fachkonferenz wieder geballte Risikomanagement-Kompetenz von Experten für Experten und Entscheider. Die Schwerpunkte der diesjährigen Konferenz reichen dabei von Digitalisierung, Cyber Risk Management, Strate- gisches Risikomanagement bis hin zu Metho- den zum Risikomanagement. Auch wird der neue Arbeitskreis zu Risikomanagement und Rating vorgestellt. Weitere Informationen zum 14. Risk Management Congress unter rma-ev.org/veranstaltungen/rma-konferenzen/ rmc2019 // Ich wünsche viel Spaß beim Lesen. Marco Wolfrum www.rma-ev.org CM September / Oktober 2019 Risikomanagement und Rating – Eine starke Verbindung Impressum Ralf Kimpel Vorsitzender des Vorstands der Risk Management Association e. V. ralf.kimpel@rma-ev.org | V.i.S.d.P. RMA-Geschäftsstelle Risk Management Association e. V. Zeppelinstr. 73, D-81669 München Tel.: +49.(0)1801 – RMA TEL (762 835) Fax: +49.(0)1801 – RMA FAX (762 329) E-Mail: of ce@rma-ev.org Web: www.rma-ev.org Prof. Dr. Werner Gleißner fachartikel@futurevalue.de, Tel.: +49.(0)711- 79 73 58 30 Marco Wolfrum TOP EVENT 18. September – 2. Roundtable Risikomanage- ment in Berlin 27. September – 27. Treffen des Arbeitskreises „Integriertes Risikomanagement“ in Espelkamp 7. Oktober 2019 – 14. Treffen des Arbeitskreises „Interne Revision & Risikomanagement“ in Bonn 8./9. Oktober – CFO-Summit 2019 in Frankfurt 11. Oktober 2019 – 25. Münchener Risiko­ manager-Stammtisch

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