CONTROLLER Magazin 5/2019

88 Verliert der Verlierer sein Gesicht, verliert der Sieger das Gespräch. – Aus: Kratz: Lächeln, Nicken, Kontern, S, 8. Unternehmensberatung , das Geschäftsmodell irgendwo zwischen Wissensvorsprung, Elitedenken und Sozialtherapie, gerät immer mehr an seine Grenzen. – Aus: Väth: Beraterdämmerung, S. 35. Ein internes Kontrollsystem ist wie ein Sicherheitsgurt – er verhindert zwar nicht einen möglichen Unfall, kann aber die eintretenden Schäden verringern. – Aus: Alves: Schnelleinstieg Internes Kontrollsystem im Rechnungswesen, S. 11. Wir wollen Dinge verschleiern , weil wir eine Festlegung scheuen, und finden etwas „interessant“, obwohl „völlig daneben“ viel ehrlicher wäre. – Aus: Georgi: Und täglich grüßt das Phrasenschwein, S. 13. Rezensionen Diese Besprechungen wurden insbesondere im Zeitraum März – April 2019 erarbeitet. Alle Links wurden zuletzt am 24.04.19 aufgerufen. Standpunkte und Denkanstöße: „Methodensau“ und Beraterdämmerung Dietrich, Sabine Jedes Jahr eine neue Sau Wie Manager den Methodenwahn durch Souveränität ersetzen Weinheim-VCH: Wiley 2019 – 250 Seiten, € 19,99 Zum Buch Die Autorin, Sabine Dietrich, gründete 2009 nach langjähriger Berufs- und Führungser- fahrung ihre eigene Beratung (www.sabine- dietrich.com). Die vorliegende Veröffent­ lichung hinterfragt Methodenhype und Me- thodennutzen und rät zu einem besonnenen Methodeneinsatz. Die Themen Im Zeichen des Wahnsinns – Im Zeichen des souveränen Unternehmens – Im Zeichen der Menschen – Epilog: Souverän in die Zukunft. Mein Resümee Im ersten Teil des Buches gibt die Autorin aus der Sicht ihrer Wahrneh- mung und Einschätzung eine kritische Bestandsaufnahme des vor- herrschenden Umgangs mit Methoden in den Unternehmen. Zusam- mengenommen ergibt sich daraus – nach der Autorin – ein unvernünfti- ges Denken und Verhalten in der Methodenarbeit. Der zweite Teil richtet sich auf Grundsätze und Empfehlungen erfolgreicher Methoden­ arbeit in den Unternehmen. Der Abschluss gilt der Rolle und Bedeutung der Menschen im laufenden Veränderungsprozess. Der Band unter- stützt die hinterfragende und prüfende Erörterung des Einsatzes und Nutzens von Methoden, beleuchtet Abhängigkeiten und Zwänge, warnt vor Methodengläubigkeit und überhitzten Methodendiskussionen. Zahl- reiche Hinweise und Empfehlungen können helfen, eine planmäßige und bewusste Methodenarbeit zu betreiben, z. B. Ziele und Anforderungen von Methoden mit Möglichkeiten der Umsetzung in Einklang zu bringen. Das Buch ist tief gegliedert, durch viele Zwischenüberschriften und Her- vorhebungen und durch ein lesefreundliches Layout benutzerfreundlich gestaltet. Verschiedene Infokästen heben Wichtiges hervor, einige weni- ge Abbildungen veranschaulichen Sachverhalte und verdeutlichen Zu- sammenhänge. „Ich bin überzeugt, dass Veränderungen nur gelingen und nachhaltig wir- ken können, wenn sie von innen kommen, zum Unternehmen und dessen Kultur passen und in der Konsequenz auch von allen Beteiligten getragen werden“, so die zentrale Botschaft der Autorin. Buchnutzen: Sehr hilfreicher und nützlicher Beitrag zur Methodenarbeit. Verlagspräsentation mit Leseprobe unter: https://www.wiley-vch.de/ de?option=com_eshop&view=product&isbn=9783527509713&title=J edes%20Jahr%20eine%20neue%20Sau Väth, Markus Beraterdämmerung Wie Unternehmen sich selbst helfen können Wiesbaden: Springer Gabler 2019 – 188 Seiten, Buch mit E-Book € 28,99 / E-Book € 22,99 Zum Buch Der Autor, Markus Väth, ist Autor und Coach, versteht sich als Vor- und Nachden- ker (https://markusvaeth.com/). In diesem Buch schildert und begründet er, warum aus seiner Sicht herkömmliche Unterneh- mensberatung keine Zukunft hat. Die Themen Erfolgsmodell Beratung: Für alles eine Lösung – Ratlose Berater: Warum Bera- tung scheitert – Starke Unternehmen: Er- folgreich ohne Beratung – Jenseits der Beratung: Neue Perspektiven. Mein Resümee Vor dem Hintergrund persönlicher Erfahrungen setzt sich Väth prüfend und beurteilend, abwägend und suchend mit der Arbeit und der Rolle der Berater in Unternehmen auseinander. Zunächst skizziert Väth die Entwicklung und den Aufstieg der Beratung. Es folgen Schilderungen zu den Grenzen und Problemen der Beratung , u. a. werden der „Bench- mark-Fetischismus“ und das „Expertendilemma“ diskutiert. Der dritte Teil entwickelt Ansatzpunkte, wie Unternehmen ohne Beratung erfolgreich sein können. Hier stehen u. a. das „organisatorische Immunsystem“ und die Mechanismen von Kultur im Fokus. Zum Schluss entwirft der Autor neue Perspektiven für die zukünftige Beratung. „Die Zeit klassischer Be- Literaturforum Alfred Biels Literaturforum

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