CONTROLLER Magazin 5/2019
77 Kombinationsvorteile informativer und restriktiver Elemente Zum einen sollte die Selbstorganisation der Tochtergesellschaften forthin gewährleistet sein, um die Kreativität, das Innovationsbe- wusstsein und ein flexibles Reaktionsvermögen in einem dynamischen Umfeld sicher zu stellen (vgl. Abbildung 4). Zum anderen trägt die Selb- stähnlichkeit der Tochtergesellschaften in Strukturen und Handlungsmaxima dazu bei, ein Auseinanderdriften zu verringern und dadurch die interne und externe Transparenz sicherzu- stellen. Ziel der Unternehmensführung muss es sein, das Spannungsverhältnis zwischen hier- archischer Führung und Autonomie in dialekti- scher 4 Weise aufzulösen. Das System sollte au- tonome Handlungen zulassen und eine selbst- organisatorische Strukturbildung fördern, wo- bei Grenzen im Handlungsspielraum zu setzen sind. Ein Auseinanderdriften der Tochtergesell- schaften sollte vermieden werden. Die Kontrol- le sollte primär zukunfts- und somit verfahrens orientiert stattfinden. 5 Kontrollen stellen die Kenntnisnahme sinnvoller Vorgaben in den Tochtergesellschaften sicher. Fehlerwiederho- lungen werden vermieden. Das Berichtswesen gewinnt an Verlässlichkeit. Die Kontrolle ist als Überwachung und Steuerung Teil des Füh- rungs-Cycle sowie des Controlling-Cycle und somit für die Führung elementar. Die aktive Betreuungskomponente der Tochter- gesellschaften in Form von Audits und der da- mit verbundenen Lückenaufdeckung und -schließung intensiviert und strukturiert die Un- terstützung der Tochtergesellschaften. Umsetzung eines Management- systems in der PERI Gruppe Die IT-Eingangsmaske des Managementsys- tems bei PERI wurde in die drei Bereiche Ma- nagement- und Führungsprozesse, Kernpro- zesse und Unterstützungsprozesse gegliedert. Mit einem Mausklick auf einen bestimmten Prozess kommt der Anwender in die nächste Ebene. Es öffnet sich ein Prozess-Baustein. Ein Prozess ist in verschiedene Themen unterglie- dert. Im nächsten Schritt sind diesen Themen Prozessbeschreibungen und Methoden zuge- ordnet, zu denen wiederum Werkzeuge, Hilfs- mittel, Vorlagen und/oder Ergebnisdokumente gehören. Der Anwender sieht in der Maske zu- nächst alle Dokumente aus jeglichen Kategori- en eines Bausteins und kann mit intuitiven und dynamischen Filtern ein gewünschtes Doku- ment einfach und schnell finden. Den einzelnen Dokumenten werden in ihren Metadaten 6 indivi- duelle Zusatzinformationen unter anderem über Version, Verbindlichkeit, Zugriffsrechte und die zugehörigen Kategorien hinterlegt. Dabei kann ein Dokument z. B. verschiedenen Bausteinen zugeordnet werden und wäre folglich in ver- schiedenen Bausteinen auffindbar. Somit nutzt PERI ein weltweites IT-basiertes, international gleiches Managementsystem, das eine einheitliche Steuerung der Töchter von der Zentrale aus gewährleistet. Diese Steuerung hat von 2010 bis 2018 wegen der um über 50% größeren Anzahl an Tochtergesellschaften und dem damit gestiegenen Internationalisierungs- faktor deutlich an Bedeutung gewonnen. Au- ßerdem führten Regularien der internationalen Rechnungslegung IAS, HGB und US GAAP und der Compliance Verordnungen im Heimatland Abb. 2: SWOT des rein informativen Systems (Quelle: Autoren) Abb. 3: SWOT des restriktiven Systems (Quelle: Autoren) CM September / Oktober 2019
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