CONTROLLER Magazin 5/2019

22 Aktuell befindet sich die Arbeitswelt im Um- bruch. Insbesondere Globalisierung, digitaler Wandel und Industrie 4.0 verändern das ge- samte Wirtschaftsgefüge – vor allem jedoch die Art und Weise, wie Menschen und Orga- nisationen miteinander arbeiten. Dabei spie- len Big Data eine entscheidende Rolle. Sie gelten als das neue Gold der sogenannten vierten industriellen Revolution. Denn durch die stetig wachsende Menge an Daten, Infor- mationen und daraus abgeleitetem Wissen soll sich die Produktivität erhöhen, Kosten sollen gesenkt und neue Geschäftsfelder er- schlossen werden. Im Zuge dessen beschäf- tigen sich zahlreiche Unternehmen verstärkt mit dem Thema Business Intelligence, um Datenerfassungen zu optimieren oder neue Daten zu generieren. Herausforderungen, Hemmnisse und Hintergründe Vor allem im Bereich Controlling gilt es dieser Informationsflut Herr zu werden, Relevantes zu filtern und für Entscheider aufzubereiten. Gleichzeitig ändert sich jedoch auch das Umfeld immer rasanter. Das bedeutet ein Mehr an Vola- tilität, Unsicherheit und Komplexität, was es er- schwert, einen vollständigen und vor allem ver- lässlichen Status der aktuellen Situation abzu- rufen. Einige befürchten eine Herabwürdigung ihrer Tätigkeit oder die Wegrationalisierung ihrer Arbeitsplätze. Andere hingegen sehen Automa- tisierungskomponenten, Algorithmen und Echt- zeit-Key-Performance-Indicators als Unterstüt- zung oder Erweiterung ihrer aktuellen Tätigkeit. Um der entstehenden Fragilität und damit ver- bundenen Ängsten und Unsicherheiten entge- genzuwirken, gilt es, fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit und Kommunikation sicherzu- stellen. Tradition und Digitalisierung schlie- ßen sich dabei nicht aus. Entscheidend ist nicht, etwas Neues zu schaffen, sondern geeig- nete Strukturen zu implementieren, die dem ständigen Wandel gewachsen sind. Arbeit 4.0 Intelligente Roboter in der Fabrik, neue Jobpro- file, smarte Kommunikations- und Informati- onstechnologien im Büro, 3D-Druck, soziale Netzwerke, Cloud Computing und Big Data ge- hören zu den Markenzeichen von Arbeit 4.0. Grundlegende und treibende Kraft dieser Ent- wicklung ist neben dem technologischen Fort- schritt die immer stärkere Vernetzung von Dienstleistungen, Produkten und Prozessen über das Internet. Anders als früher sind so nicht mehr nur Systeme innerhalb eines Unter- nehmens miteinander verknüpft, sondern auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Maschinen tauschen untereinander Informa­ tionen aus, um sich selbstständig zu organisie- ren oder Abläufe zu koordinieren. Dadurch än- dert sich das Verhältnis von Mensch und Maschine grundlegend. Infolgedessen entwi- ckelt sich die klassische Arbeiterschaft immer mehr zu Entscheidungsträgern und Wissens­ arbeitern, die zum Beispiel die Produktion über- wachen, programmieren und steuern. In allen Bereichen gibt es einen steigenden Bedarf an Fachkräften. Roboter aus Fleisch und Blut? Im Kontext von Arbeit 4.0 steigt die Bedeutung von kontinuierlicher persönlicher Weiterent- wicklung sowie der Anpassungsfähigkeit an neue Anforderungen und Rahmenbedingungen – und das nicht nur in der IT-Branche. Längst ist der digitale Wandel in allen Bereichen ange- kommen. Neue Kommunikations- und Informa- tionstechnologien ermöglichen es Beschäftig- ten, Arbeitszeiten und -orte flexibel zu gestal- ten. Der klassische Nine-to-five-Job könnte zum Auslaufmodell werden. Für viele Men- schen wecken diese Vorstellungen allerdings nicht nur positive Assoziationen. Fest steht, Unternehmenskultur im digitalen Wandel von Peter Kleinau Unternehmenskultur im digitalen Wandel © metamorworks – www.stock.adobe.com

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