Controller Magazin 6/2019

75 Anwendungskonzept für den Aufbau von Wissensmanagement im Arbeitsprozess Damit ein Wissensmanagement ohne großen Aufwand im Betriebsalltag verankert werden kann, muss das Wissen im Kontext der Arbeits- prozesse ermittelt werden. Im ersten Schritt wird der Arbeitsprozess ana- lysiert und strukturiert (s.a. Abbildung 1). Zum einen ergibt sich so ein Workflow, der die Ar- beitsinhalte mit den dazu notwendigen Tätig- keiten und Arbeitsschritten aufzeigt. Zum an- deren entwickelt sich mit dieser Vorgehens- weise automatisch der „Learnflow“, die analy- sierten Tätigkeiten und Arbeitsschritte bilden das Grundgerüst für die Abbildung der Wis- sensinhalte. Eine Schlüsselrolle spielt naheliegenderweise das Know-how der Mitarbeiter: Diese werden unmittelbar eingebunden, Tipps, Kniffe und Tricks können somit ermittelt und dokumentiert werden. Mit dieser Vorgehensweise 1 wird es möglich, den Mitarbeitern stets das benötigte Prozesswissen für die Durchführung ihrer Tä- tigkeiten an die Hand zu geben. Insbesondere neue Mitarbeiter profitieren von solch einer Wissensdokumentation. Nur wenn die Mitar- beiter die Prozesse mit den erforderlichen Tä- tigkeiten und Arbeitsschritten kennen und ver- stehen, können diese effizient und effektiv aus- geführt werden. Der Markt bietet Softwarelösungen für die Dokumentation von Wissen. Viele Software­ lösungen stehen aber nur als Unternehmens- Wiki zur Verfügung, ohne Nutzer und Rollen- konzept. In einer geeigneten Softwarelösung sollten die aufgeführten Schritte realisiert werden können. Die Wissensinhalte sollten arbeitsprozessorientiert in digitaler Form ab- gebildet werden können, die Software sollte ein rollenbasiertes Nutzerkonzept mit Frei­ gabeprozess enthalten. Das benötigte Wissen sollte so bereitgestellt werden können, dass es genau dann abgerufen werden kann, wenn es an einem Arbeitsplatz benötigt wird. Neben textbasierten Informatio- nen sollten auch Audio- und Videoformate ver- fügbar sein. Schließlich muss eine geeignete Software über leistungsfähige Suchfunktionen verfügen sowie den Transfer in die benötigten Landes-Sprachen unterstützen. Wissenstransfer bei einem schwäbischen Kunststoff- verarbeitenden Betrieb Ein schwäbischer Hersteller für Spezial Kunst- stoff-Rohrleitungen mit 850 Mitarbeitern und 580 Mio. Umsatz plant die Verlagerung der Fertigung von Rohrleitungen durch „Extrusi- onsblasformverfahren“ von einem deutschen in seinen spanischen Standort. Im bestehenden Maschinenpark des global produzierenden Un- ternehmens gibt es am deutschen Standort er- fahrene Mitarbeiter mit sehr guter fachlicher Expertise. Die Maschinenbediener kennen ihre Maschinen und vor allem die Abläufe für Bedie- nung, Wartung und Pflege (s.a. Abbildung 2). Abb. 2: Typische Wissensbereiche erfahrener Maschinenbediener Alle Magazine auf einen Klick! Den Zugang zum Online-Bereich des Controller Magazins finden Sie unter www.controllermagazin.de Bei Fragen zum Online-Zugang sind wir unter der kostenlosen Rufnummer 0800 50 50 445 gerne für Sie da: Mo.-Fr. von 8-22 Uhr, Sa.-So. von 10-20 Uhr Ihr Controller Magazin Team Besuchen Sie uns auch online Mitgliederzeitschrift des Internationalen Controller Vereins, der Risk Management Association e.V. und des Bundesverbands der Ratinganalysten e.V. CM November / Dezember 2019

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