Tagen 11/2022

tagen 16 Tagen 11_2022 Neu in Deutschland: Teams golfen quer durch den Wald Innovation. Im südniedersächsischen Solling-Gebirge gibt es jetzt einen XXL-Minigolfplatz, der in ein Waldstück integriert wurde. Der Betreiber, die Schattenspringer GmbH in Bielefeld, verspricht ein „ganz neues“ und „sehr naturnahes“ Vergnügen. „Minigolf war gestern, heute wird Adventure-Golf gespielt“, schrieb eine Lokalzeitung im September anlässlich der Einweihung einer innovativen 18-Loch-Golfanlage im Örtchen Silberborn im waldreichen niedersächsischen Landkreis Holzminden. Eigentümer des Waldstücks und der Golfanlage ist ein Spezialanbieter für Outdoorevents, die Bielefelder Schattenspringer GmbH, die hier auch seit zwölf Jahren einen großen Kletterpark für private Besucher und Firmenkunden betreibt. Das Golfen im Wald soll den Besuch des Kletterparks noch attraktiver machen. In Kürze soll ein Barfußpark dazukommen. Langgezogene Bahnen zwischen Bäumen Der neue Trend zum Adventure-Golf kommt ursprünglich aus den USA. Zurzeit hat allerdings nur ein Bauunternehmen aus Österreich das Know-how, Golfbahnen in einen Wald zu bauen. Bemerkenswert ist, dass der Waldboden nicht aufgegraben wird, um Fundamente für die einzelnen Bahnen zu legen. Vielmehr wird für jede Bahn passgenau Sand aufgeschüttet und auf das kleine Podest wird dann ein Kunstrasen geklebt. Jeder Spieler bekommt einen passenden Schläger (für Rechts- und Linkshänder und in verschiedenen Größen) und einen echten Golfball zur Verfügung gestellt. Im Sinne eines Teambuildings hat es sich bewährt, dass sich maximal fünf Personen zusammenfinden, die gemeinsam von Bahn zu Bahn ziehen, um ihr Geschick auszuprobieren. Die Bahnen dürfen betreten werden – insbesondere dann, wenn eine optimale Abschlagsposition gefunden werden muss. Da die Bahn bei aller Achtsamkeit durch das Betreten in der Regel etwas schmutzig wird, bekommt jedes Team einen kleinen Besen mit auf den Weg. Von Spezialisten aus Österreich gebaut Eine gute Woche haben die Golfplatzbauer aus Österreich gebraucht und (für rund 100.000 Euro) eine abwechslungsreiche, aus 18 individuellen Bahnen bestehende Anlage gebaut. Manchmal wird um ein oder zwei schattenspendende Fichten herumgespielt. Oft wurden Teile von Baumstämmen oder Wurzeln genutzt, um auf den Bahnen Hindernisse aufzubauen. Die Schattenspringer GmbH betreibt in Norddeutschland auch vier Hochseilgärten und wurde außerdem durch einen spezielles Escape-Room-Konzept bekannt: In Holzminden befinden sich auf einer 400 Quadratmeter großen Aktionsfläche zwei täuschend echt nachgebildete, 140 Meter lange Bergwerksstollen. Die naturgetreuen Stollen sind robust und fühlen sich echt an. Die Aufgabe der Spieler ist es, den Weg zurück durch einen Stollen zu meistern. Dabei treffen sie auf verschlossene Türen und herausfordernde Rätsel. Aus dem Escape Room kann man nur durch einen von den zwei 70 Meter langen Bergwerksstollen entkommen. Lernchance: Alleine schafft man es nicht. Im Team kann man es sehr wohl zurück ans Tageslicht schaffen! Adventure-Golf II. Unter dieser Wurzel muss der Golfball durch. Kann das auf Anhieb gelingen? Adventure-Golf I. Karolina Eilers und Christoph Brand von den „Schattenpringern“ am Ende ihrer kurvenreichen Lieblingsbahn. Fotos: Martin Pichler

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==