tagen 32 die zehnte Idee erfolgreich, aber dahin kommt man ja nicht, wenn einem nach der dritten gescheiterten Idee das Geld ausgeht.“ Wiesemann erklärt, dass das Unperfekthaus auch für Gründer in der Anfangsphase hilfreich sein sollte: „Ich wollte Menschen ermöglichen, sich und ihre Ideen in geschützter Atmosphäre auszuprobieren, auch ohne dass sie von Investoren abhängig sind.“ Das Unperfekthaus soll also auch ein Sprungbrett dafür sein, dass jemand seinen Traum zum Beruf macht oder eine eigene Firma gründet. Aber auch gesellschaftlich engagierte Gruppen, Vereine und Hobbyisten sind willkommen! Die Vielfalt unterschiedlichster Menschen, die aus ganz verschiedenen Motiven im Unperfekthaus aktiv sind, schafft einen Ort mit motivierender Werkstattatmosphäre. Aber auch das Scheitern bleibt manchen Unperfekt-Fans nicht erspart. Passend dazu gibt es in der Essener Location seit Kurzem auch ein Fuckup-Museum für mutige Unternehmer, die gescheiterte Ideen ausstellen. „Ich wehre mich gegen die verbreitete Haltung: Wer scheitert, ist unfähig. Das ist eine ganz dumme Einstellung“, ist sich Wiesemann sicher. „Durch die Renovierungen während der Coronazeit haben wir gezielt noch mehr Gruppenräume geschaffen und mehr Bereiche, in denen man allein oder in Gruppen sehr gemütlich sitzen und arbeiten kann.“ Im Erdgeschoss des siebenstöckigen Unperfekthauses gibt es ein Restaurant im Kaffeehausstil. Hier kommt jeder kostenlos rein. Um auf die höheren Etagen zu gelangen, muss Eintritt gezahlt werden. Zum Unperfekthaus kamen inzwischen viele weitere Locations hinzu. So gibt es Nutzungsrechte für die im Viertel liegende Kreuzeskirche, die von der evangelischen Gemeinde und vom Unperfekthaus genutzt wird. Menschen soll es möglich sein, in geschützter Atmosphäre Ideen zu diskutieren und auszuprobieren.
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