Tagen 2/2024

Jubiläum 31 fekthaus eingeladen wurde, der kann im Unperfekt-Hotel unter bestimmten Voraussetzungen spontan zum halben Preis übernachten. Zum Hotelangebot gehört ein Großraumappartement für maximal zwölf Personen mit eigener Küche und Sauna. Dies wird gern von Gruppen gebucht, die sich ein paar Tage als Themen-Wohngemeinschaft einem Projekt widmen wollen. Da trifft sich dann zum Beispiel die Hacker-WG, die Foto-WG oder die Social-Media-WG. Wer eine Idee hat, kann das Appartement buchen und dazu einladen. Gründer als „Freiheitsfanatiker“ Der Wuppertaler Reinhard Wiesemann, Jahrgang 1959, gründete bereits im Alter von 18 Jahren eine erste Firma für Computertechnik und Software (heute Wiesemann & Theis GmbH). Als Pionier der ersten Stunde erwirtschaftete er über die Jahre ein gewisses Vermögen, das er heute nutzt, um altruistische Ideen zu verwirklichen. Eine seiner Aktionen war die Gründung des Unperfekthauses vor 20 Jahren in Essen. Wiesemann bezeichnet sich selbst als Freiheitsfanatiker. Der Mensch muss seine Ideen frei ausprobieren können, ohne dass er im Falle des Scheiterns ruiniert ist. „Vielleicht ist erst Open Space Es wird ein für alle Teilnehmenden relevantes Leitthema vorgegeben. Dann werden von den Teilnehmenden spontan interessante Unterthemen entwickelt, die in Workshops vertieft werden sollen. Jeder Anwesende entscheidet sich für ein Unterthema und tritt dem entsprechenden Workshop bei. In kurzer Zeit wird eine Vielfalt von konkreten Ideen produziert. Es geht darum, möglichst alle Beteiligten zu Wort kommen zu lassen und dadurch ihre Veränderungsbereitschaft zu wecken. Nachteile: oft großer Raumbedarf, der im Vorfeld schwer zu planen ist, unterschiedlicher Zeitbedarf je nach Workshop, es sind sehr diskussionsfreudige Teilnehmende erforderlich, die Teilnehmenden erwarten eine schnelle Umsetzung ihrer Ideen. Barcamp Ein Barcamp (deutsch: Unkonferenz oder Nicht-Konferenz) funktioniert so ähnlich wie eine Open-Space-Veranstaltung, läuft aber lockerer und spontaner ab. Es gibt ein konkretes, übergeordnetes Thema. Die Anwesenden können Unterthemen vorschlagen und müssen dafür werben, dass andere sich zur Diskussion ihres Unterthemas in einer „Session“ treffen. Es finden jeweils mehrere Sessions parallel statt. Nach einer bestimmten Zeit startet eine neue Runde mit neuen, parallel laufenden Sessions. Nachteil: unkonventioneller Ablauf (es wird geduzt), man braucht Erfahrung im Networking, statt Diskussionen gibt es einen Vortrag von dem „Urheber“ einer Session, die Teilnehmenden müssen ihre Ergebnisse selbst dokumentieren. World Café Im Tagungsraum oder im Gang davor befinden sich Stehtische. Pro Tisch gibt es einen Moderator, der fest bei seinem Tisch bleibt, während ihn regelmäßig Kleingruppen von vier bis sechs Personen besuchen kommen. Zu jedem Tisch gehört eine (von einer Planungsgruppe erdachten) individuelle Frage, die die Menschen in ein konstruktives Gespräch miteinander bringen soll. Nachteile: großer Platzbedarf wegen der nötigen Abstände zwischen den Tischen, Moderatoren beeinflussen Diskussion inhaltlich, die vorgegebene Frage ist zu kompliziert. (Am besten sind handlungsorientierte Fragen wie „Was müssen wir heute beschließen, um unser Ziel X zu erreichen?“)

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