Nachhaltigkeit 19 moderner Veranstaltungstechnik, den Ressourcenverbrauch zu minimieren. Besonders komme es darauf an, auf die Reparatur- und Recycle-Fähigkeit der angeschafften Technik zu achten und keine „geschlossenen“ Komponenten zu kaufen, sondern auf „offene Systeme“ zu achten. Das Upcycling von Produkten und ihre Wiederverwertbarkeit im Rahmen der Kreislaufwirtschaft gelten derzeit als das Optimum. „Nachhaltige Unternehmen erkennen frühzeitig die Chancen neuer Technologien und nutzen die grundlegenden Verbesserungen“, erklärte Raith anlässlich der Degefest-Fachtage im Juni 2023 in Pforzheim. Die Veranstaltung fand unter der Überschrift „Management und Organisation von Nachhaltigkeit“ statt und hatte als Gastreferenten unter anderem Patrick Rothkopf, Präsident des Dehoga Nordrhein, eingeladen. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) e. V. ist der Branchenverband des deutschen Hotel- und Gaststättengewerbes. Rothkopf betonte: „Nachhaltigkeit ist für die Gesellschaft und damit auch für die Hotellerie ein wichtiges und vor allem zukunftsweisendes Thema. Erfolgreich können wir aber nur sein, wenn Nachhaltigkeit wirtschaftlich umsetzbar ist und unsere Gäste diesen Weg mit uns gehen wollen.“ Zurzeit gebe es nicht den einen verbindlichen Nachhaltigkeits-Standard in Form eines allgemeingültigen Siegels. Viele Tagungsteilnehmer sprachen sogar von einem Dschungel an Siegeln und beklagten deren unkontrollierte Vermehrung. Nachhaltigkeit ist laut Rothkopf natürlich mehr als klimaneutrales Tagen, doch was Nachhaltigkeit in Bezug auf die Hotellerie und die Tagungswirtschaft genau sei und wie man sie konkret messen könne, das müsse innerhalb der EU erst noch verbindlich ausgehandelt werden. Siegel bringen Transparenz, aber ... Die vielen Siegel führten dazu, dass letztlich der Gast bestimme, was aus seiner Sicht nachhaltig sei und wofür er bezahlen wolle. Der eine Restaurantgast sei zufrieden, wenn er Hafermilch bekommen könne. Ein anderer Gast fange an zu meckern, weil der Kellner, der ihm sein veganes Gericht serviert, kein Leinenhemd trage. Die Beobachtung „der Kunde ist die Instanz“ gelte auch im Business. Es sei oft zu beobachten, dass der Konzern X andere Nachhaltigkeitsanforderungen an ein Tagungshotel habe als der Konzern Y. Für Hotels bedeute das, die aktuelle Diskussion aufmerksam zu verfolgen und sich ein „offenes“ Nachhaltigkeitsmanagement zuzulegen, das schnell auf neue Anforderungen reagieren könne. Außerdem sollte jeder Hotelier seine „soziale Nachhaltigkeit“ besser herausstellen, denn damit könne man zurzeit viel Ansehen gewinnen.
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