tagen 48 Tagen 1_2023 Raus in die Natur mit inspirierenden Fragen Übungsanleitung. Der Moderator oder die Moderatorin fordern die Teilnehmenden dazu auf, Tandems zu bilden und mit drei Inspirationsfragen in die Natur zu gehen. Die Aufgabe: Lassen Sie sich von der Umgebung inspirieren, finden Sie Analogien, tauschen Sie sich aus und kommen mit neuen Ansätzen zurück. Michaela Stach beschreibt in ihrem Buch „Moderation in Workshop und Meeting: Mit ergebnisorientierten Tools und Methoden Zusammenarbeit neu gestalten“ eine Vielzahl von Übungen, von denen sich drei insbesondere mit der Bewegung im Freien befassen. Wir beschreiben hier beispielhaft die Übung „Mit Inspirationsfragen in die Natur“. So gehen die Moderierenden vor: Im Vorfeld der Moderation werden drei Inspirationsfragen vorbereitet: 1. Woran würden wir merken, dass unser Problem/unsere Thematik gelöst wäre? 2. Was hätten wir dann daraus gelernt? 3. Wenn wir uns hier in der Natur umsehen: Wie hätte die Natur eine vergleichbare Herausforderung gelöst? Die Moderierenden schreiben diese drei Fragen auf je ein Kärtchen und nummerieren diese. Die Teilnehmenden werden in Tandems arbeiten, sodass man für jedes Tandem ein Kartenset benötigt. Packen Sie jedes Set in ein Briefkuvert. Im Laufe der Moderation wird die Aufgabe vorgestellt und die Gesamtgruppe in Tandems aufgeteilt (bei ungerader Personenzahl gibt es eine Dreiergruppe). Wichtig ist es, deutlich zu betonen, dass die Teilnehmenden die Kuverts erst öffnen, wenn sie ein paar Schritte gegangen sind. Dann müssen sie sich den Fragen entsprechend der Nummerierung nach und nach widmen. Bereits durch den räumlichen Perspektivwechsel hinaus in die Natur und die körperliche Bewegung ändert sich auch die Sicht auf die zu lösende Aufgabe. Nacheinander beschäftigen sich die Tandems im Dialog nun mit den Inspirationsfragen. Sie tauschen sich dazu aus und finden möglicherweise auch eine erhellende Analogie in der Natur. Wenn die Teams zurück sind, haben sie im Raum noch fünf Minuten Zeit, um ihre Gedanken auf Klebezettel zu notieren. Die Ergebnisse werden im Plenum präsentiert und dann gegebenenfalls weiterbearbeitet. 1. Methodische Ansätze: · Einsatz der Bewegung als Denkturbo · räumlicher Perspektivwechsel, · gedanklicher Perspektivwechsel. 2. Was an der Übung richtig gut ist: Die Natur bietet so viel Inspirationspotenzial! Gekoppelt mit der Bewegung entsteht daraus eine so einfache und doch überaus wirksame Möglichkeit, die Gedanken in eine neue Richtung zu lenken. Bei dieser Methode wird das Tempo der Moderation verlangsamt. Es geht nicht um höher, schneller, weiter, sondern darum, durch die Inspirationsfragen und Analogien in der Natur zu neuen Betrachtungsweisen und Denkansätzen zu gelangen. 3. Darauf sollten die Moderierenden achten: Sollte die Moderation mitten in der City ohne Zugang zur Natur stattfinden, kann man die Methode dennoch nutzen und einfach die dritte Frage weglassen. Michaela Stach Funktionen etwa bis knapp über eine halbe Stunde nach dem Bewegungsende anhalten. Studien zur seelischen Gesundheit verweisen darauf, dass sich, wenn der Mensch zur Bewegungspause hinaus in die Natur geht, also den Urmenschen anspricht, die Zeitspanne gesteigerter geistiger Leistungen nach Bewegungsende verlängert. Aus dieser Perspektive empfehle ich, mehrere kleine Einheiten körperlicher Aktivität einzuplanen, zur Bewegung kurz zum »Sammeln und Jagen« zu gehen, also gemeinsam in der Natur ein offenes Bewegungsthema anzugehen, wie beispielsweise Spazieren, ein lustiges Bewegungsspielchen oder Tanzen – ohne Vor- und Nachmachrituale, um die ›Urzeitsituation‹ zu erhalten.“ Bewegung ist also eindeutig ein Stellhebel, um (auch just in time) die kognitive Leistung sprichwörtlich in Bewegung zu bringen. Jeder und jede hat bestimmt schon selbst die Erfahrung gemacht, dass ein Spaziergang an der frischen Luft einen auf neue Ideen bringt und sich eine bis dato verzwickt erschienene Situation auf einmal in einem neuen R
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