tagen 16 Tagen 1_2023 Festivalisierung bedeutet, dass eine Tagung oder ein Event zahlreiche emotionale Höhepunkte hat – aber nicht irgendwelche Highlights, sondern zielorientierte! Eine Festivalisierung führt zu einer Atmosphäre, die gerade wegen der Freude am Ende mehr Ergebnisse liefert. Teilnehmerbegeisterung beschleunigt das Lernen. New Work braucht New Meeting. Wie geht Festivalisierung? Festivalisierung ist „der“ Ansatz, der Tagungen zukunftsfähig und einfacher macht. Nicht unbedingt einfacher im Konzept, aber in Sachen „Erfolgserreichung“. Das klappt natürlich nur, wenn die Festivalisierung aus den Werten eines Unternehmens abgeleitet ist. Insgesamt geht es am Ende um die Erinnerung, den bleibenden Eindruck. Dabei gilt: Wenn „nur“ einige wesentliche Teile einer Veranstaltung unvergesslich sind, ist die gesamte Veranstaltung unvergesslich. Festivalisierung bedeutet also nicht, Emotionen vom Eintreffen bis zur Verabschiedung „am Kochen“ zu halten. Es geht aber sehr wohl darum, regelmäßig das absolut Unerwartete, das Emotionale und Außergewöhnliche in den Ablauf eines Events zu implementieren, sodass starke „gemeinsame Erinnerungen“ ermöglicht werden. Der Output, der mit der Festivalisierung verbunden ist, lässt sich so ausdrücken: • eine erhöhte Teilnehmerzahl und mehr Begeisterung • mehr Teilnehmerengagement und mehr Interaktion untereinander • wertvollere Tagungsergebnisse trotz gegebenenfalls höherer Tagungskosten • bessere Markentreue nach innen (Employer Branding) und außen (Provider Branding) • bessere Einbindung von externen Businesspartnern zum Beispiel durch Sponsoring von Festivalelementen. Daher passt der Festivalisierungstrend auch zum Trend der gesamten Tagungsbranche: lieber weniger oft tagen, dafür aber richtig und mit größeren Budgets. Neben der oft kulturell bedingt schwierigen Aufgabe, Inhaber, Entscheider oder Betriebsräte vom Nutzen des Trends zur Festivalisierung zu überzeugen, liegen die Herausforderungen und die möglichen Nachteile dieser Entwicklung auf der Hand: • ein erhöhter Konzept-, Planungs- und Durchführungsaufwand mit mehr Manpower und natürlich auch einem höheren Finanzbedarf • gestiegene logistische Anforderungen durch die Koordination vielschichtiger und verschiedener Festivalelemente • trotz Festivalisierung stets das Tagungsziel klar im Auge behalten • durch die variierenden Tagungselemente auf viel komplexere technische und umwelt- wie sicherheitsrelevante Fragen achten • Qualitäts- und Ergebniskontrollen werden schwieriger, weil einzelne, stark unterhaltsbezogene Tagungselemente in ihrer Wirkung nur ungenau zu messen sind. Veranstalter sollten bereit sein, diesen Preis zu zahlen und mutig genug, eher ein Stück mehr als zu wenig zu festivalisieren. Sie müssen auch verrückt genug sein, allen Widerständen zum Trotz das notwendige hohe Emotionsniveau zu halten. All das sind Mindsetveränderungen, die nötig sind, um nicht nur ein bisschen zu festivalisieren, sondern ausreichend genug, um die Vorteile zu genießen. Festivalisierung – aber wie? Die Kernfrage lautet: Was begeistert Menschen? Sicher entzückt nicht alles alle gleich. Und je verrückter, desto uneinheitlicher ist natürlich die Wirkung auf die Gesamtheit aller Teilnehmenden. Aber es gibt Festivalisierungskategorien, die die große Mehrheit der Teilnehmerschaft tendenziell immer positiv emotionalisiert. Also bedienen sich Tagungsplaner in der Regel zuerst einmal aus folgenden, teils sehr bekannten Töpfen, um Unvergesslichkeit und zielführende Begeisterung zu erzeugen. Sie setzen dabei bei jedem Topf einfach ein paar R Vorbild. Die Messe Cebit erfand sich im Jahr 2018 neu und präsentierte sich als „IT-Festival“ für junge Leute, die mit Riesenrad und Rockkonzert bespaßt wurden. Walking Act. Von einem Clown begrüßt zu werden, sorgt für entspannte Stimmung. Foto: Deutsche Messe AG Foto: Martin Pichler
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