Tagen 1/2024

23 Organisationsprozesse und sorgen auf Wunsch auch dafür, dass der Kongress hybrid stattfinden kann. Wer nicht hauptberuflich mit der Organisation von Veranstaltungen beschäftigt ist, dem können wir gerne mehrere passende Lösungen für sein Event zur Auswahl anbieten. Ich vermute, dass viele Veranstalter aber auch wegen der historischen Innenstadt und einiger attraktiver Rahmenprogramme nach Würzburg kommen … Rudek: Die Stadt Würzburg ist schon wegen ihrer Ausstrahlung im Barock- und Rokokostil ein echter Mehrwert für jede Tagung. Mit seinen Weingütern sowie dem charakteristischen Bocksbeutel ist Würzburg aber auch das Herz der Weinregion Franken. Da überrascht es nicht, dass neben den abendlichen Stadtführungen und den Bootsfahrten auf dem Main der Staatliche Hofkeller Würzburg besonders gut bei unseren Gästen ankommt. Er ist mit 890 Jahren einer der ältesten Weingüter der Welt. Der Hofkeller bietet für bis zu drei Gruppen von jeweils 100 bis 320 Personen voneinander getrennte Kellerführungen und Weinproben an. Die Unesco hat übrigens das Kellergewölbe, gemeinsam mit der darüber liegenden Residenz, in den Rang eines Weltkulturerbes erhoben. Wein und die Besichtigung der Residenz sind eigentlich in fast jedem Rahmenprogramm gefragte Bausteine. Das Weingut Juliusspital in Würzburg ist übrigens das größte Weingut Bayerns und das zweitgrößte in Deutschland. Beim Thema Wein können wir auf Wunsch Besichtigungen der umliegenden Weingüter organisieren, wo dann kurzweilig und unterhaltsam über Innovationen im Weinbau informiert wird. Im Innenstadtbereich stehen oft Gebäude leer, die früher Einzelhändler beherbergten. Sehen Sie eine Chance, solche Immobilien in Würzburg zu mieten, um sie quasi als kleine, innerstädtische Event- und Veranstaltungsräume zu nutzen? Rudek: Es soll in verschiedenen Städten solche Überlegungen geben. Die Innenstädte sind im Umbruch und insofern stellt sich für einen Stadtrat schon die Frage, ob und wie stark er solche - sicherlich nicht kostenlos zu habenden – Veränderungsprozesse begleitet. Im Rahmen unseres Würzburger Standortmarketings nutzen wir bereits viele Synergieeffekte zwischen Kultur, Wissenschaft, Tourismus und Wirtschaft. Aufgrund der Bedeutung der Universität Würzburg liegt einer unserer Schwerpunkte zurzeit aber auf der Akquisition weiterer wissenschaftlicher Kongresse. Welche Highlights sind als nächstes zu erwarten? Brauckhoff: Die Stadt Würzburg wird wohl in Zukunft sehr davon profitieren, dass die Festung Marienberg grundlegend renoviert wird und dass das dortige „Museum für Franken“ mit seinen reichen Kunstschätzen komplett nach den neuesten Erkenntnissen der Museumsdidaktik umgebaut wird. Die Festung wird frühestens ab 2032 bestimmt auch mit attraktiven Tagungs- und Eventräumen oberhalb der Stadt Würzburg glänzen können. Konkreter zu beschreiben ist da der 104. Deutsche Katholikentag, der im Jahr 2026 an Himmelfahrt in Würzburg stattfinden wird und fünf Tage lang für ausgebuchte Räume im Kongresszentrum sorgt. Lassen Sie uns noch für einen Moment auf die Pandemie zurückblicken … Rudek: Das Jahr 2020 wäre für uns laut Buchungslage ein Rekordjahr geworden. Dann wurde alles storniert. Wir hatten aber nicht geschlossen, denn wir hatten plötzlich den einzigen Raum, den der Stadtrat nutzen konnte, um nach den damals geltenden Coronaregeln zu tagen. So passten dann 45 Personen coronagerecht in den Saal, in dem sonst bei Reihenbestuhlung Platz für 1.600 Personen ist. Bei uns wurden auch viele Aufsichtsratstagungen und Prüfungen der Universität durchgeführt. Heute ist die Buchungslage für 2024 genauso gut wie im Vor-Corona-Jahr 2019. Schon im Jahr 2023 wurden wir positiv überrascht, wie mächtig der Nachholbedarf war. Große Veranstaltungen wurden kurzfristig mit vier Wochen Vorlauf aus dem Boden gestampft. Die Menschen wollten schnell wieder eine persönliche Interaktion erleben. Unsere Erfahrung aus den Gesprächen mit unseren Kunden lautet: Präsenz hat Mehrwert – insbesondere, weil die Profis ganzer Branchen sich wieder neu zusammenfinden oder sich erst kennenlernen müssen. Brauckhoff: Da fällt mir auf, was unsere Kunden in letzter Zeit besonders oft gelobt haben. Sie freuen sich, dass alle Ansprechpartner beim Kongresszentrum Würzburg noch dieselben sind wie vor Corona. „Zum Glück kennen Sie meine Bedürfnisse schon“, ist ein Satz den ich oft und gerne höre.

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