Tagen 11/2021

liefert eine durchgestylte 3D-Performance ab: Auf der Bühne tummeln sich Aliens sowie sein eigenes vergangenes und sein zukünftiges Selbst. Ein alter VW-Käfer hat ebenso seinen Auftritt wie der schon lange verstorbene Wirtschaftswissen- schaftler und Konjunkturforscher Nikolai Kontradieff, dessen „Konjunkturzyklen“ währenddessen wie Achterbahnen um Speaker und Avatar herumkreisen. Neue Geschäftsmodelle vor dem Durchbruch Und dann gibt es noch die ungeheuerliche Möglichkeit, dass auch der Speaker selbst gar nicht mehr immer selbst und live auf der Bühne stehen muss. Durch mit modernster Technik aufgezeichnete und projizierte Holo-Vorträge können Redner zukünftig zum Beispiel an zehn Unternehmensstandorten gleichzeitig „live“, 3D und „in Farbe“ auftreten. Auch Mehr- fachbuchungen für verschiedene Firmen an einem Tag sind damit nicht mehr ausgeschlossen. Und Online-Events oder hybride Events gewinnen ebenfalls durch das Einspielen einer hochwertigen „3D-Konserve“ an Qualität. „Das rückt das Investment von etwa zwölf- bis fünfzehntausend Euro pro Holo-Vortrag für den Speaker in eine vernünftige Perspektive“, meint Haider abschließend. Wie der Zufall so spielt: Am 27. September 2021 überraschte der Börsenexperte Markus Koch, der aus seinem eigenen TV-Studio in New York über die Wall Street berichtet, seine Youtube-Gemeinde damit, dass er demnächst seine per Video zugeschalteten Gäste als 3D-Hologramme zu sich ins umge- baute Studio holen werde. Den Anfang machte er mit Uwe Peter, dem Deutschlandchef des US-Telekommunikations- riesen Cisco Systems. Peter stand in Berlin vor der Kamera und gleichzeitig tauchte sein Hologramm vor Markus Koch in New York auf. Koch blickte auf einen halbdurchlässigen Spiegel, der mitten im seinem TV-Studio stand und sah vor dem Spiegel und hinter dem Spiegel Teile des Körpers seines Gesprächspartners, die sich auf geradezu magische Weise zu einem sehr echt wirkenden, dreidimensionalen Menschen zu- sammenfügten (https://www.youtube.com/channel/UCyCB- f6asf89aQJaSXuAuTsg). Der Sisco-Manager, der die Hologramm-Technik verkauft hatte, freute sich: „Ich bin jetzt wirklich in das Studio rein- gebeamt und das ist eine andere Liga als das klassische zwei- dimensionale Fernsehen.“ Für Peter besteht der große Vor- teil der Holografie darin, dass der Betrachter nicht so schnell müde wird, wie wenn er einen Redner im normalen TV bei einem Vortrag zuschauen würde. Die 3-D-Wahrnehmung ent- spreche der menschlichen Natur, weil ein Hologramm einfach der gewohnten Sehweise, die im Alltag dominiert, doch sehr nahe komme. Dr. Petra Folkersma 11_2021 Tagen 17 „ Der Vorteil des Hologramms liegt darin, dass der Betrachter nicht müde wird.“ Uwe Peter, Sisco Inc.

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