Tagen 4/2022

04_2022 Tagen 45 dard ist, ist in Deutschland oftmals wegen der DSGVO ein riesiges Problem wie der digitale Meldeschein gezeigt hat. Seit Monaten arbeiten wir an dem Thema Self-Check-in und SelfCheck-out und in den Restaurationsbetrieben an dem Thema Self-Ordering und Self-Payment. Hier wird es leider noch eine Weile dauern bis alle Hürden überwunden sind und sich diese Systeme in der Praxis bewähren beziehungsweise einwandfrei funktionieren. Sie sind mit Ihren 15 Hotels in verschiedenen Kooperationen wie zum Beispiel den Wellnesshotels & Resorts, Romantik- und Best Westernhotels, den Top 250 Tagungshotels oder gar der sehr stark spezialisierten Kooperation der Exzellenten Lernorte vertreten. Was bringt Ihnen das? Göbel: Wir profitieren sehr von dem immensen Input der verschiedenen, fachlich zum Teil völlig unterschiedlich ausgerichteten Kooperationen mit dem vielen Know-how, Perspektiven, Kontakten und Erfahrungen. Kooperationen sind sehr wichtig für uns. Bei den „Exzellenten Lernorten“ oder den „Top 250“ schätze ich den persönlichen Austausch unter Profis, die Ungezwungenheit und vor allen Dingen die Ehrlichkeit, mit der man sich dort gegenseitig unterstützt. Wenn ein Kollege zum Beispiel etwas Neues ausprobiert hat, berichtet er offen und ehrlich über seine Erfahrungen, auch wenn sie negativ sind. So bewahrt man sich gegenseitig vor Fehlern oder Fehlinvestitionen. Es ist toll, ein Teil davon sein zu dürfen. Haben Sie noch eine Empfehlung für Ihre Hotelierskolleginnen und -kollegen mit Blick auf den zu erwartenden Re-Start? Göbel: Keine Angst. Die Tagungen kommen wieder. Zwischendurch könnten wir auf Zusatzgeschäfte setzen: Viele Firmen haben aus Angst vor Corona die Weihnachtsfeiern ausfallen lassen und sie haben ein nicht unerhebliches Budget dafür noch offen. Da wäre es eine gute Idee jetzt für ein Sommerfest zu werben. Wir selbst bauen auch dort auf Kooperationen mit anderen Kollegen, Dienstleistern oder Vereinen. Ein Firmenfest mit 300 Gästen (zum Beispiel als Familien-Mitarbeiter-Tag ausgerichtet) ist für einen einzelnen Gastronomen oder Hotelier personell oftmals kaum zu stemmen - mit einem weiteren Kollegen und einem Caterer zusammen aber durchführbar. Die Kollegen teilen sich die Speisen auf. Der Metzger übernimmt den Grill, die Eventagentur stellt den Menschenkicker und der Sportverein übernimmt die Versorgung mit Getränken. Am Ende bekommt jeder seinen Anteil, alle hatten Spaß und da es unter freiem Himmel stattfinden kann, spielt Corona nicht mehr so die Rolle. Für alle Akteure bedeutet es weniger Stress, da die Arbeit und Verantwortung auf viele Schultern verteilt wird. Lasst uns das Kirchturmdenken beenden! Zusammen sind wir stark. Interview: Katrin Nauber-Happel „ Zwischendurch könnten Hotels mit Partnern vor Ort auf Sommerfeste als Zusatzgeschäft setzen.“

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